Mehrere zehntausend Euro erbeutet
Telefonbetrüger nutzen Rentnerin aus Dingolfing aus
4. März 2022, 12:07 Uhr aktualisiert am 4. März 2022, 12:30 Uhr
Am Donnerstag haben in Niederbayern erneut Telefonbetrüger zugeschlagen - unglücklicherweise fiel eine Frau aus Dingolfing auf den Betrug rein und übergab Gegenstände im Wert von mehreren zehntausend Euro.
Nach Angaben des Polizeipräsidiums Niederbayern erhielt die Frau am Nachmittag einen unbekannten Anruf. Der Betrüger erzählte ihr, dass ihre Tochter in einen Autounfall verwickelt war, bei welchem ein Kind getötet wurde. Er behauptete, dass die Tochter bei einer Übergabe von Schmuck und Bargeld lediglich mit einer Bewährungsstrafe zu rechnen hätte. Die Rentnerin fuhr daraufhin in die Nähe des Regensburger Amtsgerichtes und übergab dort einem Mann Gegenstände im Wert von mehreren zehntausend Euro.
Die Kripo Niederbayern hat die Ermittlungen übernommen und sucht nun nach dem unbekannten Mann. Er wird folgendermaßen beschrieben:
- etwa 170 Zentimeter groß
- etwa 25-30 Jahre alt
- schlanke Figur
- dunkle Haare
- FFP-2-Maske
- ausländischer Akzent
Wer hat gestern zwischen 15 und etwa 17.30 Uhr verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge, möglicherweise mit ortsfremden Kennzeichen, im Siedlungsgebiet Richtung Oberdingolfing östlich der Oberdingolfinger Straße gesehen? Die Frau übergab die Wertgegenstände gegen 18 Uhr vor dem Amtsgericht Regensburg, Augustenstraße 3. Sie fährt einen älteren blauen DaimlerChrysler SLK 200.
Hinweise an die Polizei Dingolfing unter der Telefonnummer 08731/3144-0 oder jede andere Polizeidienststelle.
Polizei warnt vor Telefonbetrügern und gibt Tipps
Die Betrüger schaffen es trotz einer Vielzahl an Medienberichten über dieses Phänomen vor allem ältere Mitmenschen um hohe Vermögenswerte zu bringen. Diese übergeben meist nach nur einem Telefonanruf die gesamten Ersparnisse an die Betrüger. Die Telefonbetrüger gaukeln ihnen vor, dass Verwandte in Zwangslagen seien, beispielsweise in schwere Verkehrsunfälle verwickelt. Auch Anrufe von falschen Polizeibeamten oder anderen Amtsträgern gehören zu den Maschen.
Der Anrufer beginnt das Gespräch mit einer Art "Ratespiel" ("Rate mal, wer am Telefon ist"). Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder dazu auffordern, Geld oder Wertsachen herauszugeben. Der Anrufer benötigt kurzfristig und schnell Hilfe in Form von Bargeld, kann dies aber nicht persönlich abholen.
Die Polizei rät
Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen und beenden Sie das Gespräch, sobald sich jemand nach Ihren finanziellen Verhältnissen erkundigt. Die Polizei ruft Sie niemals unter der Notrufnummer "110" an. Sollten Sie bei der Polizei zurückrufen, drücken Sie dabei nicht die "Rückruftaste", da Sie sonst möglicherweise wieder bei den Betrügern landen. Wählen Sie die Nummer selbst und lassen Sie sich nicht weiterverbinden. Bestehen Sie darauf, selbst bei Ihrer zuständigen Polizeiinspektion nachzufragen und wählen Sie die Ihnen bekannte Nummer, nachdem Sie einmal richtig aufgelegt haben.
So können Sie Ihre (Groß-) Eltern und Angehörigen schützen
Helfen Sie Ihren Angehörigen und Bekannten dabei, gegebenenfalls den Vornamen im Telefonbucheintrag abkürzen zu lassen oder entfernen Sie den Eintrag im Telefonbuch vollständig. Die Täter suchen im Telefonbuch nach Vornamen, die überwiegend der älteren Bevölkerungsgruppe zuzuordnen sind. Bestärken Sie Ihre Angehörigen darin, einfach aufzulegen, wenn ein Anruf verdächtig erscheint. Anschließend sollte die Polizei über die Notrufnummer 110 verständigt werden. Ihre Angehörigen sollten keine größeren Geldbeträge oder Wertgegenstände zuhause aufbewahren. Informieren Sie sich über die verschiedenen Betrugsformen, besipielsweise über den Enkeltrick, über falsche Polizeibeamte und über Gewinnversprechen.