München/Erdinger Moos
Skelett in Kiste: Großeinsatz am Flughafen
4. August 2020, 11:00 Uhr aktualisiert am 4. August 2020, 15:19 Uhr
Am Montag haben Mitarbeiter in der Reisegepäckkontrollstelle am Münchner Flughafen eine Kiste mit menschlichen Knochen entdeckt und sofort Alarm geschlagen.
Zwei Armenierinnen haben am Montagmittag für Aufregung bei den Sicherheitsbehörden am Münchner Flughafen gesorgt. Nach Angaben der Polizei war eine 74-Jährige zusammen mit ihrer 52-jährigen Tochter unterwegs von ihrer Wahlheimat Griechenland über das Erdinger Moos ins Land ihrer Vorfahren. Das Reisegepäck der beiden Frauen rief allerdings dann Beamte der Polizeiinspektion am Flughafen München und ihre Kollegen der Bundespolizei auf den Plan. Die Kontrolleure der Reisegepäckkontrollstelle hatten ein menschliches Skelett in ihrem Gepäck entdeckt und Alarm geschlagen. Auch Zollbeamte und eine Ärztin waren kurzzeitig mit von der Partie.
Nachdem die Ärztin den menschlichen Ursprung der Knochen bestätigt hatte, brachten die Bundespolizisten die Besitzerinnen des Gepäcks zur Wache. Bei der Befragung stellte sich heraus, dass es sich bei den Knochen um die sterblichen Überreste des Ehemannes und Vaters der beiden Wahl-Griechinnen handelte. Er war laut griechischen Dokumenten bereits 2008 verstorben und auch an seinem Wohnort nahe Thessaloniki beigesetzt worden. Nun sollten die Gebeine in sein Geburtsland an eine letzte Ruhestätte überführt werden.
Mutter und Tochter konnten schließlich einen Totenschein und weitere griechische Dokumente vorlegen, die ihre Version der Geschichte bestätigten. Nachdem auch die Staatsanwaltschaft in Landshut keine strafrechtliche Relevanz in der Angelegenheit sah, durften die Damen zusammen mit den sterblichen Überresten ihres Familienmitgliedes die Reise in den Kaukasus fortsetzen.