Versuchte Tötung

Schüsse auf 47-Jährige in Bodenmais abgegeben - Frau außer Lebensgefahr

Am Montagmorgen wurde eine Frau schwer verletzt, weil ein Mann auf sie mehrere Schüsse abgefeuert hat. Der Tatverdächtige wurde kurz darauf tot aufgefunden.


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Auf einem Parkplatz in der Kötztinger Straße in Bodenmais hat ein Mann auf eine Frau geschossen und sie lebensgefährlich verletzt. Die Polizei war vor Ort. 

Mehrere Schüsse hat ein 61-jähriger Mann am Montagmorgen in Bodenmais auf eine 47-jährige Frau abgefeuert. Die Frau erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen, der Mann wurde kurze Zeit später tot aufgefunden.

Die Tat ereignete sich laut Kathrin Hiller, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Niederbayern, auf dem Parkplatz eines Seniorenheims in Bodenmais. Ersten Erkenntnissen zufolge soll der 61-Jährige mehrere Schüsse auf die 47-Jährige abgegeben haben. Die Frau ist eine Angestellte des dortigen Seniorenheims. Der Fall steht laut Polizei aber in keinem Bezug zu dem Seniorenheim an sich. Zudem hätten sich die Bewohner des Heims zu keinem Zeitpunkt in Gefahr befunden. Die 47-Jährige wurde schwer verletzt und mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Wie die Polizei am späten Montagnachmittag mitteilte, ist die Frau inzwischen außer Lebensgefahr.

Der Tatverdächtige hatte den Tatort mit einem Auto verlassen. Angehörige haben der Polizei dann mitgeteilt, dass der Mann an seiner Arbeitsstelle in Arnbruck tot aufgefunden worden ist. Ein Fremdverschulden ist laut Polizei auszuschließen.

Gerüchten, dass es sich bei der Tat um einen Amoklauf gehandelt habe, widerspricht die Polizei. Dafür gebe es keinerlei Anzeichen. Die Ermittlungen vor Ort wurden von der Staatsanwaltschaft Deggendorf und der Kripo Deggendorf übernommen. 

Die Arbeitsstätte des 61-jährigen Selbstständigen aus Arnbruck wurde mit Unterstützung der Technischen Sondergruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes durchsucht. Dabei konnten weitere Schusswaffen sichergestellt werden. Ob es sich bei den Schusswaffen um betriebsbereite oder unbrauchbare Waffen handelt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festzustellen. Ersten Ermittlungsergebnissen nach war der Tatverdächtige nicht im Besitz einer waffenrechtlichen Erlaubnis. Der Leichnam des 61-Jährigen wird rechtsmedizinisch untersucht.

Das Motiv und die genaueren Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar. Zum aktuellen Zeitpunkt ist allerdings davon auszugehen ist, dass die Tat in Zusammenhang mit der vergangenen privaten Beziehung zwischen den beiden steht.

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Vor Ort waren mehrere Einsatzkräfte der Polizei sowie Pressesprecherin Hiller.

Auch Pfarrer Alexander Kohl von der Pfarreiengemeinschaft Bodenmais-Böbrach-Bayerisch Eisenstein war beim Seniorenheim. Er zeigte sich von dem Vorfall erschüttert. „Auf einmal passiert so was bei uns in Bodenmais. Das kann man gar nicht in Worte fassen“, sagte der Pfarrer. Er fuhr anschließend zu den Angehörigen des Opfers und des Täters, um ihnen seelischen Beistand zu leisten.

Michael Adam (SPD), Bürgermeister von Bodenmais, hatte sich bereits kurz nach den Geschehnissen beim Seniorenheim an die Öffentlichkeit gewandt und Gerüchte dementiert, dass der Täter mit der Schusswaffe unterwegs sei. Er habe mit den Einsatzkräften vor Ort gesprochen, es bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung, sagte Adam.

Die Ermittlungen vor Ort wurden von der Staatsanwaltschaft Deggendorf und der Kripo Deggendorf übernommen. In welcher Beziehung der 61-Jährige und die 47-Jährige zueinander standen, ist ebenfalls Gegenstand der Ermittlungen, die noch andauern.