Aiterhofen

Säure-Unfall bei Bayern-Ei - 3.000 Liter Flüssigkeit ausgetreten


Chemie-Alarm in Niederharthausen.

Chemie-Alarm in Niederharthausen.

Nach dem Skandal um den Verkauf von Salmonellen-Eiern sorgt die Firma Bayern-Ei erneut für negative Schlagzeilen: Auf dem Betriebsgelände sind 3000 Liter hochätzender Flüssigkeit ausgetreten. Von den Grünen kommt die Forderung nach einer umfassenden Aufklärung des Vorfalls.

Auf dem Gelände der Firma Bayern-Ei im niederbayerischen Aiterhofen (Landkreis Straubing-Bogen) sind am Montag 3.000 Liter hochätzenden und entflammbaren Desinfektionsmittels ausgetreten. Wie die Polizei weiter mitteilte, verteilte sich der Schadstoff, der zu 85 Prozent aus gesundheitsgefährdender Ameisensäure besteht, auf zwei Etagen des Betriebes. Ursache für den Unfall war laut ersten Erkenntnissen ein technischer Defekt.

Ein Mitarbeiter hatte die Flüssigkeit am Montagmorgen bemerkt und die Beamten informiert. Der Beschäftigte wurde leicht verletzt und musste ärztlich behandelt werden. Den ganzen Tag über waren Einsatzkräfte mit Spezialgeräten vor Ort, um die große Schadstoffmenge aufzusaugen und in ein Tankfahrzeug umzupumpen. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt. Eine Gefahr für die Umwelt bestand nach Polizeiangaben aber nicht.

Bayern-Ei stand zuletzt häufig in der Kritik. Mehrfach hatte das Unternehmen nach derzeitigem Ermittlungsstand Salmonellen-Eier verkauft. Der frühere Geschäftsführer sitzt in Untersuchungshaft. Nach Ermittlungen der Regensburger Staatsanwaltschaft erkrankten allein in Österreich zwischen Juni und September vergangenen Jahres 78 Menschen wegen der Salmonellen-Eier an einer Magen-Darm-Entzündung. Ein 94-Jähriger starb.

Nach dem neuerlichen Vorfall wurde Kritik aus der Politik laut. "Um das Salmonellenproblem in den Griff zu bekommen, schreckt die Firmenleitung von Bayern-Ei offenbar auch nicht vor gefährlichen und ätzenden Stoffen zurück", erklärte die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der Grünen in Bayern, Rosi Steinberger. Sie verlange daher eine "umfassende Aufklärung".

Die Einsatzkräfte waren 15 Stunden im Einsatz. Ein Feuerwehrler habe immer nur etwa 20 Minuten am Stück arbeiten können, dann habe er ausgewechselt werden müssen. "Der benötigte Chemikalienschutzanzug wiegt zusätzlich 30 Kilogramm", sagte der Kreisbrandinspektor. "Das ist für die Kameraden eine extreme Belastung."

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Chemie-Alarm in Niederharthausen.

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