München/Bamberg
Polizei nimmt Studenten wegen Verdacht auf Volksverhetzung fest
28. Mai 2020, 11:04 Uhr aktualisiert am 28. Mai 2020, 11:04 Uhr
Nach umfangreichen Ermittlungen der Zentralstelle Cybercrime Bayern und des Bayerischen Landeskriminalamts hat die Polizei einen 25- jährigen Student aus dem Landkreis München festgenommen. Er soll für eine Reihe von volksverhetzenden Postings auf einer deutschen Social-Media-Plattform verantwortlich sein.
Seit Mitte April 2020 ermitteln die Zentralstelle Cybercrime Bayern in Bamberg und das Bayerische Landeskriminalamt gegen einen Studenten der Informatik aus dem Landkreis München, der in einem sozialen Netzwerk mehrere antisemitische und volksverhetzende Beiträge gepostet. Er soll außerdemi vereinzelt Gedanken geäußert haben, Anschläge mit Schusswaffen und Sprengstoff begehen zu wollen. In einem der Posts soll er auch angegeben haben, Zugriff auf Schusswaffen zu haben.
Während der Ermittlungen erhärtete sich bei den Fahndern der Tatverdacht bei dem Mann aus Oberbayern. Aufgrund seines Studiums verfügt der 25-Jährige über Kenntnisse zu Anonymisierungs- und Verschlüsselungstechniken und war mit VPN-Diensten und Spoofing-Techniken zur Verschleierung seiner Identität und seines Aufenthaltsortes vertraut.
Am Mittwoch wurde der 25-Jährige in Unterföhring widerstandslos vorläufig festgenommen. Bei den Durchsuchungen seiner Wohnungen in Passau und im Landkreis München wurden zahlreiche IT-Geräte und umfangreiches Datenmaterial sichergestellt, das nun ausgewertet werden muss. Dem Beschuldigten werden mehrere Fälle der Volksverhetzung vorgeworfen. Das Gesetz sieht dafür jeweils eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren vor.
Anhaltspunkte dafür, dass der Student tatsächlich über Schusswaffen und Sprengstoff verfügen könnte, wurden laut Polizei nicht gefunden. Zum derzeitigen Stand der Ermittlungen gehen die Fander nicht davon aus, dass der Mann tatsächlich Anschläge plante.