Unklare Lage

Polizei ermittelt wegen Brand in Chamer Asylunterkunft

In einer Asylbewerberunterkunft in Cham bricht ein Feuer in der Garage aus - erste Hinweise deuten auf Brandstiftung hin. Die Kripo muss jetzt klären, ob die Tat politisch motiviert war.


Die Spuren eines nächtlichen Feuers sind noch sichtbar.

Die Spuren eines nächtlichen Feuers sind noch sichtbar.

Die Fassade des Hauses im Chamer Stadtteil Siechen ist stark verrußt. Vor seiner Garage liegt ein Haufen geschmolzenen Metalls - das waren wohl mal Fahrräder, die im Mehrparteienhaus ihren Platz hatten. Es ist Flatterband gespannt, das signalisiert: Unbefugte dürfen hier nicht weiter, ein Betreten des Grundstücks ist nicht erlaubt. Offensichtlich ist: Hier brach ein Feuer aus, ein Blick in die Einsatzberichte der Feuerwehr bestätigt das. Aber was war da los?

Die Polizei ermittelt noch zur Ursache. Erste Ergebnisse kann die Kriminalpolizei Regensburg auch schon vermelden. Danach bemerkten Anwohner in der Nacht von Montag, 15. Juli, auf Dienstag, 16. Juli, gegen Mitternacht Flammen in einer Garage des Mehrparteienhauses. Der Brand in dem Gebäude, welches als Asylunterkunft genutzt wird, konnte schnell gelöscht werden, sodass kein baugefährdender Schaden entstand. Nach bisherigen Erkenntnissen geht die Kriminalpolizeiinspektion von einem vorsätzlichem Handeln aus, sodass Zeugen gesucht werden. Insbesondere werden Hinweise zu einer Personengruppe und zu zwei Fahrzeugen gesucht, die sich in etwa zwischen 22 und 23 Uhr vor Ort aufgehalten haben sollen. Hinweise darauf, dass die Tat politisch motiviert war, liegen derzeit nicht vor.

Bei Eintreffen der Wehr zog schwarzer Rauch an der Hausfront hoch. Der Chamer Löschzug ist im Einsatz. Die Feuerwehr Katzberg kommt hinzu, Rettungsdienst und Polizei ebenso. Ein dreistündiger Einsatz beginnt. Neben dem Löschangriff kontrollieren Einsatzkräfte die Wohnungen, die sind da bereits leer. Die Bewohner befinden sich bereits auf der Straße vor dem Haus. Sieben von ihnen versorgt der Rettungsdienst ambulant, weil der Verdacht besteht, sie könnten Rauchgase eingeatmet haben.

Den Feuerwehrleuten fällt während des Einsatzes auf: In der Garage befindet sich der Hausanschluss der Gasleitung. Die ist komplett verbrannt. Vorsichtshalber lässt der Einsatzleiter den Gasversorger zur Einsatzstelle kommen, der eine undichte Stelle entdeckt und sie provisorisch repariert, ehe eine Baufirma den Hausanschluss komplett neu verlegt.

Weil einige Wohnungen aufgrund des Rauchs, der über die Fenster eingedrungen ist, nicht bewohnbar sind, kamen 17 Menschen vorübergehend in andere Unterkünfte in der Region unter.

Zeugenaufruf

Die Personengruppe, die als Täter in Betracht kommen und die beiden Fahrzeuge können laut Kripo wie folgt beschrieben werden: Die Personengruppe wird mit etwa acht bis zehn Personen beschrieben. Die Personen sollen mitteleuropäisches Aussehen gehabt haben, eine Person habe eine dunklere Hautfarbe gehabt. Zwei der Personen waren weiblich. Sie hatten eine Tragetasche bei sich. Die beiden Fahrzeuge sollen eine helle Farbe gehabt haben. Zeugen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0941/506-2888 bei der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg zu melden.