Blaulicht
Mord im Rotlicht-Milieu: Asylbewerber festgenommen
6. September 2017, 15:40 Uhr aktualisiert am 6. September 2017, 15:40 Uhr
Im Zusammenhang mit der Tötung einer Prostituierten in Regensburg hat die Polizei am Montagabend einen Tatverdächtigen festgenommen. Es handelt sich um einen 21-jährigen Asylbewerber aus Mali, dessen Abschiebeverfahren läuft. Das bestätigte Oberstaatsanwalt Theo Ziegler auf idowa-Nachfrage.
Wie berichtet war eine 33-jährige Prostituierte am vergangenen Mittwoch tot in einer Wohnung in der Landshuter Straße aufgefunden worden. Die Polizei ging schon früh von einem Gewaltverbrechen aus, einen Tatverdächtigen gab es zunächst jedoch nicht. Durch zahlreiche Vernehmungen und umfangreiche Ermittlungen waren die Beamten aber schließlich auf die Spur des 21-Jährigen gestoßen. Er wurde am Montagabend in Weiden festgenommen und sitzt seitdem in Haft. Der Mann habe die Tat laut Polizei "im Wesentlichen auch eingeräumt". Er soll die 33-Jährige bestohlen und zur Verdeckung dieser Tat mit bloßen Händen erwürgt haben. Die Ermittler sehen daher die Mordmerkmale Habgier und Verdeckungsabsicht als erfüllt an.
Bei dem 21-Jährigen handelt es sich um einen Asylbewerber aus Mali. Nach ersten Erkenntnissen reiste er am 30. März 2017 als Asylbewerber nach Deutschland ein. Sein Asylantrag wurde aber am 20. Juni abgelehnt. Jedoch war der Mann nicht im Besitz von gültigen Ausweispapieren, daher konnte er nicht nach Mali abgeschoben werden. Bis zum Vorliegen von Ersatzpapieren, wurde ihm deswegen eine zeitlich befristete Duldung ausgesprochen.
Auch wenn der Polizei mit der Festnahme des Mannes ein wichtiger Schritt bei der Aufklärung des Verbrechens gelungen ist, laufen die Ermittlungen mit Hochdruck weiter. Es gilt, noch weiteren offenen Fragen nachzugehen. In Hinsicht auf weitere Tatverdächtige würde aber nicht mehr ermittelt, wie Oberstaatsanwalt Theo Ziegler gegenüber idowa sagte.
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