Schlag gegen Kinderporno-Ring

Kriminalpolizei Amberg ermittelt über 1.600 Tatverdächtige


Die Auswertung einer Chatgruppe führte die Ermittler auf die Spur zahlreicher weiterer Tatverdächtiger. (Symbolbild)

Die Auswertung einer Chatgruppe führte die Ermittler auf die Spur zahlreicher weiterer Tatverdächtiger. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Im Rahmen umfangreicher Ermittlungen hat die Amberger Kripo über 1.600 Tatverdächtige ermittelt, die in Verbindung zu einem bundes- und sogar weltweit operierenden Kinderpornografie-Ring stehen sollen.

Laut eigenen Angaben ermittelt die Kriminalpolizeiinspektion Amberg seit mehreren Monaten gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft verdeckt gegen zahlreiche Personen, die unter anderem im dringenden Verdacht stehen, Kinderpornographie besessen oder verbreitet zu haben. Basierend auf einer Anzeige Anfang diesen Jahres wurde dabei unter anderem eine Chatgruppe in einem Messenger-Dienst näher untersucht und ein Mobiltelefon durch digitale Forensiker der Oberpfälzer Polizei ausgewertet.

Dabei kamen weitere Chatgruppen ans Licht, in denen kinder- und jugendpornographische sowie tierpornografische, gewaltverherrlichende und volksverhetzende Inhalte eingestellt wurden. Die Amberger Kripo leitete hierzu zwei Großverfahren und verfolgte die "Laufwege" der versendeten Bilder und Videos nach. Dadurch kamen die Beamten weiteren Personen auf die Spur, die in das Netzwerk verwickelt waren.

Insgesamt wurden laut Kripo Amberg eit Aufnahme der Ermittlungen vor fünf Monaten über 1.600 Tatverdächtige ermittelt, die im gesamten Bundesgebiet verteilt sind oder teilweise sogar in den USA, in der Schweiz, in Österreich und in Frankreich wohnen. Die Ermittlungsarbeit füllt schon jetzt mehrere hunderttausend DIN-A4-Seiten, die der Staatsanwaltschaft in 21 großen Umzugskartons übergeben wurden.

"Die Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie hat in den letzten Jahren stark zugenommen und beschäftigt uns deutlich in vielen Ermittlungsverfahren", sagt der stellvertretende Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Amberg, Peter Krämer. "Neben Menschen mit pädophilen Neigungen, sind es häufig auch Kinder und Jugendliche, die achtlos derartiges Material in Gruppenchats verschicken und sich damit regelmäßig strafbar machen."

Die Amberger Kirpo weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Verbreiten und der Besitz von kinderpornographischen Schriften mit Freiheitsstrafen nicht unter einem Jahr geahndet werden. "Wir verfolgen solch abscheuliche Taten intensiv mit allen rechtlich möglichen Mitteln, damit die Täter, die auf widerlichste Weise Geld verdienen, mit voller Härte bestraft werden können", so Krämer weiter. "Das hat bei uns oberste Priorität."