Oberpfalz
Große Kontrollaktion gegen Wohnungseinbrecher
14. November 2017, 16:46 Uhr aktualisiert am 14. November 2017, 16:46 Uhr
Am Donnerstag fanden besondere Kontrolleinsätze statt. Der Schwerpunkt lag dabei in der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs.
"Der Wohnungseinbruchdiebstahl ist eine Erscheinungsform der Diebstahlskriminalität, die das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung in besonderer Weise beeinträchtigt!" stellte Polizeipräsident Gerold Mahlmeister fest und erklärte mit Blick auf die statistische Entwicklung: "Auch wenn die aktuellen Zahlen eine günstige Entwicklung erkennen lassen, kann ich der Oberpfälzer Bevölkerung versichern, wir werden mit unseren zeit- und personalintensiven Bemühungen im Kampf gegen die Wohnungseinbruchskriminalität nicht nachlassen!"
Etwa 200 Einsatzkräfte waren insbesondere an Ausfallstraßen, internationalen Verkehrswegen und Raststätten unterwegs. Im Grenzbereich wurden auch die Ausweichstrecken sowie Busse und die grüne Grenze kontrolliert.
Die größte Kontrollstelle richteten Beamte auf der A6, auf dem Parkplatz Ulrichsberg in Fahrtrichtung Tschechische Republik ein. Unterstützung erhielten die Oberpfälzer Fahnder dabei von Kräften der Bayerischen Bereitschaftspolizei. Bei den selektiven Kontrollen nahmen die Einsatzkräfte annähernd 220 Fahrzeuge, mitgeführte Gegenstände sowie 750 Personen und deren Personaldokumente besonders in den Blick.
Fahndungserfolge:
Vier Personen wurden zumindest vorübergehend festgenommen. Die Einsatzkräfte leiteten zudem in elf Fällen Strafverfahren wegen Verkehrsdelikten, Verstößen gegen das Waffenrecht oder das Betäubungsmittelgesetz ein. Zudem bestand bei sechs Fahrern der Verdacht, dass sie unter Drogeneinfluss gefahren sind.
In Furth im Wald gelang es, einen Mercedes Sprinter, mit einem ungarischen und einem ukrainischen Staatsangehörigen wegen des Verdachts des schweren Bandendiebstahls aus dem Verkehr zu ziehen. In dem Fahrzeug fanden die Beamten Gegenstände im Wert von etwa 20.000 Euro, die einer Tat in Augsburg zugeordnet werden konnten. Gegen die beiden Männer ergingen Haftbefehle. Die Tatverdächtigen wurden inhaftiert und die Gegenstände sichergestellt.
Mit der Sicherstellung eines fünfstelligen Bargeldbetrages endete die Fahrt von zwei Männern aus der Oberpfalz ins östliche Nachbarland bei Waldsassen. Im Verlauf der Kontrolle vermuteten die Beamten, dass das Geld zum Kauf von Drogen bestimmt war. Daher sehen sich die beiden Männer mit Ermittlungen wegen des Verdachts eines Verstoßes nach dem Betäubungsmittelgesetz konfrontiert.
Hinweise rund um das Thema Wohnungseinbruchdiebstahl
Ein Einbruch in ein Haus oder eine Wohnung, stellt eine massive Verletzung der Privatsphäre dar und ist für die Betroffenen ein unerwarteter Schock, der langjährige, teils massive psychische Folgen nach sich ziehen kann.
Wenn man jedoch weiß, wie die Täter vorgehen und verschiedene Ratschläge beachtet, ist es möglich den Langfingern ein Schnäppchen zu schlagen.
Haupteinbruchszeiten:
Die Haupteinbruchszeiten liegen zwischen 16 Uhr und 20 Uhr sowie zwischen 0 Uhr und 2 Uhr. Aber natürlich werden Einbrüche auch außerhalb dieser Zeiten begangen.
Vorgehensweise:
In der Vielzahl der Fälle werden günstig gelegene Fenster oder Türen aufgehebelt, eingeschlagen oder eingeworfen. Die Täter nähern sich oftmals über rückwärtige Bereiche, etwa den Garten oder die Terrasse an das Objekt an und brechen dortige Zugänge auf. Häufig werden potentielle Häuser vorher ausspioniert. Das geschieht oft durch Auskundschaften der Umgebung, Kontrollanrufe oder Sturmklingeln kurz vor dem Einbruch, um herauszufinden, ob jemand zuhause ist. Vereinzelt kommt es auch zu einer persönlichen Kontaktaufnahme mit den späteren Opfern. So wird etwa unter einem Vorwand an der Türe geklingelt, um zu sehen, ob sich ein Einbruch lohnt.
Tipps:
- Sorgen Sie für Helligkeit im Umfeld ihres Hauses bzw. ihrer Wohnung z.B. durch Installieren eines Bewegungsmelders
- Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit immer verschließen. Vorsicht: " Gekippte Fenster sind offene Fenster"
- Rollläden nur zur Nachtzeit geschlossen halten, um nicht tagsüber Abwesenheit zu signalisieren. Dies kann durch den Einsatz von Zeitschaltuhren erreicht werden
- Bei längerer Abwesenheit Hinweise auf Leerstand vermeiden z.B. überquellender Briefkasten, entsprechende Mitteilung auf dem Anrufbeantworter, zugezogene Gardinen etc.
- Bewusst auf verdächtige Personen und Fahrzeuge im Umfeld achten und Kfz-Kennzeichen, Marke und Fahrzeugtyp sowie Beschreibungen zu Personen notieren
- Die Polizei kann nicht überall sein, um Straftaten zu verhindern. Doch fast immer gibt es Nachbarn, die einander helfen können. Nach den Erkenntnissen der Polizei trägt die Nachbarschaftshilfe entscheidend zur Verhinderung von Einbrüchen bei
- Sollten Sie Zeuge eines Einbruches werden, verständigen Sie sofort über die polizeiliche Notrufnummer: 110 die Polizei
- Generell gilt: Lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig anrufen
Beratungsstellen:
Die Kriminalpolizeiinspektionen Regensburg, Amberg und Weiden verfügen über speziell ausgebildete Fachberater, bei denen man sich auch zum Thema Einbruchschutz beraten lassen kann. Die Beamten kommen auf Wunsch auch vor Ort und geben kostenlos Tipps, wie man die Sicherheit in seinem Haus oder seiner Wohnung verbessern kann.
Ihre Erreichbarkeit kann man über die örtlich zuständige Polizeiinspektion erfragen.
Wie man sein Hab und Gut wirksam vor Einbrechern schützt, kann man auch im Internet unter:
www.k-einbruch.de oder www.polizei-beratung.de nachlesen.