Abensberg/Landshut

Callcenter-Betrüger kassieren für angebliche Corona-Heilung


Callcenter-Betrüger haben es vor allem auf Senioren abgesehen. Immer wieder gelingt es ihnen, Geld und Wertsachen in teilweise sechsstelliger Höhe zu ergaunern.

Callcenter-Betrüger haben es vor allem auf Senioren abgesehen. Immer wieder gelingt es ihnen, Geld und Wertsachen in teilweise sechsstelliger Höhe zu ergaunern.

Von Redaktion idowa

Mit dreisten Betrugsmaschen haben unbekannte Täter zwei Rentner aus Landshut und Abensberg um hohe Geldbeträge gebracht. In einem Fall gaben sie sich als Enkelin aus - im anderen gar als Ärzte.

Der erste Fall ereignete sich laut Polizei am Mittwoch, 27. Januar, gegen 11 Uhr. Ein Rentner aus Abensberg erhielt einen Anruf einer Frau, die sich als "Steffi" vorstellte - die vermeintliche Enkeltochter des Rentners. Die Frau behauptete, gerade einen Unfall gehabt zu haben. Sie sei nun bei einem Notar und bräuchte deswegen einen größeren Geldbetrag. In der Annahme, es handele sich tatsächlich um seine Enkeltochter, hob der Rentner mehrere Tausend Euro von seinem Bankkonto ab und händigte das Geld wenig später einer unbekannten Frau aus - einer angeblichen "Mitarbeiterin" des Notariats.

Die Frau wird folgendermaßen beschrieben:

  • etwa 30 bis 35 Jahre alt
  • etwa 1,70 Meter groß
  • schlank
  • dunkelblonde, fast schulterlange gewellte Haare
  • gepflegtes Erscheinungsbild
  • trug einen dunkelblauen Mantel, eine dunkle 7/8 Hose und eine Mund-Nasen-Maske

Nur wenige Stunden später, gegen 17 Uhr, kam es in Landshut zu einem weiteren ganz ähnlichen Betrugsfall. Auch hier wurde ein Rentner von einem unbekannten Mann angerufen. Dieser stellte sich als Arzt vor, angeblich sei der Sohn des Rentners an dem Coronavirus erkrankt. Er bräuchte nun dringend ein Medikament, das aber mehrere Zehntausend Euro kosten würde. Aus Sorge um seinen Sohn stimmte der Rentner einer Geldübergabe zu, gegen 18 Uhr übergab er an seiner Haustür einer unbekannten Frau einen fünfstelligen Geldbetrag sowie mehrere Goldbarren.

Die zweite Frau wird folgendermaßen beschrieben:

  • etwa 25 Jahre alt
  • etwa 1,75 Meter groß
  • schlank
  • sprach hochdeutsch
  • wellige, schulterlange Haare
  • trug eine Stoffjacke mit großem Pelzkragen

Die Kriminalpolizei Niederbayern hat die weiteren Ermittlungen zu den beiden Fällen übernommen und hofft nun auf Zeugenhinweise. Insbesondere Beobachtungen zum Zeitpunkt der Geldübergaben wären für die Beamten sehr hilfreich. Wer hat zwischen 10 und 12.30 Uhr im Umfeld der Schillerstraße/Theodor-Körner-Straße/Lessingstraße in Abensberg oder zwischen 16 und 18.15 Uhr im Bereich Paul-Klee-Straße/Matthias-Grünewald-Weg/Arnold-Böckling-Weg in Landshut verdächtige Wahrnehmungen gemacht? Hinweise bitte unter der Telefonnummer 0871/9252-0 an die Kripo Landshut oder der 09441/5042-0 an die PI Kelheim.