Maxhütte-Haidhof
Am Tag nach der Bluttat: Alles deutet auf ein Beziehungsdrama hin
1. Juni 2016, 14:41 Uhr aktualisiert am 1. Juni 2016, 14:41 Uhr
Eine ermordete Frau und eine Verfolgungsjagd quer durch den Landkreis Schwandorf. Auch am Tag nach der Bluttat von Maxhütte-Haidhof herrscht Fassungslosigkeit.
Noch am Dienstagnachmittag wurde die Leiche der getöteten 59-Jährigen in der Rechtsmedizin in Erlangen obduziert. Das Ergebnis: Die Frau wurde durch mehrere Schüsse getötet. Unklar ist derweil noch, ob es sich bei der in dem Fluchtwagen des 44-Jährigen gefundenen Pistole auch um die Tatwaffe handelt. Hier soll ein ballistisches Gutachten Licht ins Dunkel bringen. Wie die Polizei bestätigt, ist der 44-jährige Tatverdächtige nicht in Besitz eines entsprechenden Waffenscheins.
Als Motiv für die Tat kristallisiert sich derweil ein Beziehungsdrama heraus. Nach Polizeiinformationen handelt es sich bei dem 44-Jährigen um den Ex-Freund der 59-jährigen Frau. Offenbar kam es zwischen den beiden am Dienstagmorgen gegen 9 Uhr zum Streit in dem Haus in der Imigstraße. Kurz darauf fielen Schüsse. Nachbarn alarmierten daraufhin sofort die Polizei. Zu spät: Die 59-Jährige erlag noch am Tatort ihren schweren Verletzungen.
Am Mittwoch wurde der 44-Jährige dem zuständigen Ermittlungsrichter am Amtsgericht in Amberg vorgeführt. Daraufhin wurde gegen den Tatverdächtigen Haftbefehl wegen Mordes und anderer Delikte erlassen. Der 44-Jährige wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
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Bis in die späten Abendstunden war die Spurensicherung am Tatort beschäftigt. Auch am Mittwoch werden die Spezialisten noch einmal vor Ort sein.
Weitere Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler auch aus Vernehmungen und Befragungen bei Angehörigen und Kontaktpersonen des Opfers und des Tatverdächtigen, die zum Teil bereits erfolgt sind und nun mit den bekannten Umständen abgeglichen werden müssen.
Laut bisherigem Ermittlungsstand flüchtete der Tatverdächtige am Dienstag gegen 9 Uhr erst zu Fuß vom Tatort. Von dort lief er zu seinem schwarzen VW Polo mit Schwandorfer Kennzeichen und flüchtete. Für die Polizei wäre es nun von Bedeutung, wo sich der Mann und der VW Polo im Zeitraum zwischen 9 und 9.45 Uhr aufhielten? Hinweise dazu erhofft sich die Polizei aus der Bevölkerung. Personen, die das Fluchtauto oder den Tatverdächtigen in Tatortnähe gesehen haben, werden gebeten, sich dringend unter Telefon 09621/890-0 mit der Kripo Amberg in Verbindung zu setzen.
Außerdem werden nach wie vor betroffene Verkehrsteilnehmer gesucht, die während der Verfolgungsjagd in den Landkreisen Schwandorf oder Cham durch den schwarzen VW Polo gefährdet oder geschädigt wurden. Relevant ist hier der Zeitraum zwischen 9 und 10.15 Uhr.