Proteste in München und Nürnberg
Weniger Teilnehmer als erwartet bei Demos gegen Impfpflicht
30. Januar 2022, 15:17 Uhr aktualisiert am 3. April 2023, 9:31 Uhr
Am Sonntag sind erneut mehrere Tausend Menschen in Bayern gegen Corona-Auflagen auf die Straße gegangen. Die Veranstalter des Protests hatten aber mit viel mehr Leuten gerechnet. In Nürnberg sorgten Ort und Zeitpunkt für kräftigen Gegenwind.
Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag in Nürnberg und München gegen die Corona-Beschränkungen und insbesondere eine mögliche Impfpflicht demonstriert. An beiden Orten kamen allerdings deutlich weniger Teilnehmer als erwartet. Zwischenfälle wurden von der Polizei nicht mitgeteilt.
In Nürnberg hatte auch die Polizei mit einer fünfstelligen Zahl an Demonstranten gerechnet, letztlich sprach ein Polizeisprecher von 3500 bis 4000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen. In München wurden ebenfalls 10.000 Menschen auf der Theresienwiese angekündigt. Die Polizei nannte dann dort etwa 1.000 Teilnehmer.
Insbesondere die Protestveranstaltung in Nürnberg wurde vor vielen Menschen scharf kritisiert. Denn die Demo fand am Volksfestplatz in unmittelbarer Nähe zum Reichsparteitagsgelände statt. Zudem war Sonntag der Jahrestag der Machtergreifung Adolf Hitlers 1933. Auf Twitter kritisierten daher viele Nutzer den Ort und den Zeitpunkt.
Der Schauspieler Marcus Mittermeier ("München Mord") schrieb am Sonntagmittag auf Twitter: "Querdenken ist da angekommen, wo sie hinwollen: heute Demo am Reichsparteitagsgelände. Am Jahrestag der Machtergreifung." Am 30. Januar 1933 war Hitler von Reichspräsident Paul von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt worden.