Regensburg/Hengersberg

Webasto bestätigt Aus für rund 300 Arbeitsplätze


Stellenabbau an den ostbayerischen Standorten von Webasto: Sowohl Regensburg als auch Hengersberg sind betroffen.

Stellenabbau an den ostbayerischen Standorten von Webasto: Sowohl Regensburg als auch Hengersberg sind betroffen.

Von Redaktion idowa

Der Autozulieferer Webasto plant nach eigenen Angaben bis zu 300 Arbeitsplätze in der Oberpfalz und in Niederbayern zu streichen. Die betroffenen Standorte, bei denen bis Ende 2020 Stellen abgebaut werden sollen, sind Regensburg und Hengersberg (Landkreis Deggendorf).

Über die Streichung der Arbeitsstellen habe die Geschäftsleitung in Hengersberg am Gründonnerstag informiert, wie der Bayerische Rundfunk unter Berufung auf Betriebsratschef Jürgen Bruckmeier mitteilte. Demzufolge handelt es sich um insgesamt 300 Stellen, die Webasto in Regensburg und Hengersberg in den kommenden eineinhalb Jahren abbauen will. Bis dahin läuft die Herstellung des 4er-Cabriolets von BMW, für das das Unternehmen die Hartschalendächer geliefert hat. Das Nachfolgemodell soll allerdings mit einem Stoffdach ausgestattet werden.

idowa gegenüber bestätigte Unternehmenssprecherin Antje Zientek die geplanten Stellenstreichungen und begründete sie mit der schlechten Auftragslage: "Da der Cabriomarkt auf niedrigem Niveau stagniert und in Europa kein Wachstum absehbar ist, sind für uns Maßnahmen unumgänglich, um die Wettbewerbsfähigkeit des Cabrio-Geschäftsbereichs langfristig zu sichern. Korrekt ist, dass Ende 2020 die Produktion eines Kundenprojekts in Regensburg ausläuft. Leider steht inzwischen fest, dass wir für den Standort Regensburg bisher kein adäquates Folgeprojekt haben, um die derzeit 115 Mitarbeiter weiter zu beschäftigen. Daher befinden wir uns aktuell in Sozialplanverhandlungen mit dem Betriebsrat. Dazu gehört auch, dass wir den Wechsel auf andere Arbeitsplätze innerhalb der Webasto Gruppe und in Unternehmen in der Region sowie vorgezogene Ruhestandsregelungen unterstützen."

Webasto: "Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland"

Wie Webasto ebenfalls bestätigte, soll die Endmontage von Standardprojekten inklusive der dazugehörigen Gestänge- und Komponentenfertigung sowie Kleinserien in der Textilfertigung von Hengersberg an den slowakischen Standort ins slowakische Velky Meder verlagert werden. Es handele sich dabei um Umfänge mit sehr lohnintensiven Arbeitsschritten, die in Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig zu produzieren seien. 60 bis 70 Mitarbeiter sollen von der Verlagerung betroffen sein. In Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung bei Aufträgen und Produktionszahlen könnten möglicherweise in den nächsten Jahren bis zu 100 weitere Mitarbeiter betroffen sein.

Webasto betonte in seiner Stellungnahme, dass für die Beschäftigten Perspektiven geschaffen werden sollen: Der Wechsel an andere Standorte der Webasto Gruppe oder auch zu anderen Unternehmen in der Region nennen die Verantwortlichen als Beispiel. Ebenso gäbe es die Möglichkeit, Mitarbeiter vorzeitig in den Ruhestand zu schicken.

Das Aus für das Hengersberger Werk soll laut Webasto in jedem Fall verhindert werden - neue Projekte sollen den Standort sichern: "So ist inzwischen entschieden worden, dass wir für unser neues Geschäftsfeld "Batteriesysteme" das Testing und den Prototypenbau in Hengersberg ansiedeln werden."

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