Deutschland
Warnung vor dem Betreten verschneiter Wälder
10. Januar 2019, 22:04 Uhr aktualisiert am 11. Januar 2019, 9:58 Uhr
Das Betreten von verschneiten Wäldern kann zurzeit lebensgefährlich sein. Darauf hat die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände hingewiesen. Präsident Philipp Freiherr zu Guttenberg sagte der "Bild"-Zeitung: "Momentan haben wir noch keine seriöse Schadensschätzung, da wir unsere Mitglieder und die Bevölkerung eindringlich davor warnen, in den Wald zu gehen. Hier besteht akute Lebensgefahr."
Die Schäden für die deutschen Wälder seien dennoch schon jetzt sichtbar, sagte zu Guttenberg, der zugleich Vizepräsident des Europäischen Waldbesitzerverbandes ist. "Es zeichnen sich aber aufgrund der riesigen Mengen schweren und nassen Schnees bereits jetzt massive Schäden ab. Der viele Schnee lässt einzelne Bäume wie Streichhölzer abbrechen oder sie fallen durch die hohe Schneelast einfach um. Problematisch sind insbesondere die großflächigen Wipfelbrüche, die uns über viele Jahre beschäftigen werden."
Derzeit herrscht eine weiße Gefahr im Wald. Bäume können unmittelbar und ohne Vorwarnung unter der Schneelast umkippen oder zusammenbrechen" so der Sprecher der Bayerischen Staatsforsten Philipp Bahnmüller. Selbst gesunde und stabile Bäumen können dem hohen Schneegewicht in den Kronen oft nicht standhalten. Das Risiko von herunterfallenden Ästen oder Baumkronen bzw. sogar das Umkippen von ganzen Bäumen ist hoch. Und selbst kleine Äste können schwerwiegende Verletzungen hervorrufen, wenn diese aus großer Höhe auf Menschen auftreffen. Wegen der großen Gefahr für Leib und Leben haben die Bayerischen Staatsforsten in den betroffenen Gebieten die Arbeit im Wald eingestellt und selbst die Försterinnen und Förster des Waldunternehmens vermeiden Waldbegänge.
Am höchsten ist das Risiko im Bereich der Alpen, am Alpenrand sowie in den östlichen Mittelgebirgen vor allem im Bayerischen Wald. Gerade in Hochlagen besteht zudem akute Lawinengefahr. Diese können auch durch sportliche Aktivitäten ausgelöst werden.
Die Bayerischen Staatsforsten raten daher dringend vom Betreten der Wälder und Waldränder ab und bitten darum sportliche Aktivitäten in den durch die heftigen Schneefälle besonders betroffenen Gebieten bis auf weiteres zu unterlassen. Freizeitaktivitäten sollten in den kommenden Tagen nicht im Wald stattfinden.