Bayern
Tumblingerstraße im Schlachthofviertel steht Wandel bevor
26. März 2023, 17:24 Uhr aktualisiert am 26. März 2023, 17:24 Uhr
Müller - Kaum eine Gegend hat sich in den letzten Jahren derart verändert (und wird sich noch weiter verändern), wie das Schlachthofviertel.
Am Kapuzinerplatz starte ich in die Tumblingerstraße. Hinter mir das schöne Gebäude vom Paulaner Bräuhaus mit dem Biergarten, auf den ich mich schon den ganzen Winter so gefreut habe. Links die Seitenansicht des früheren Arbeitsamts (jetzt Bundesagentur für Arbeit) und in der Verlängerung des Standesamts, von dessen Dach aus man eine traumhafte Aussicht genießen kann. Harmlos für Fotografen, risikobehaftet für Brautpaare, denn was hier versprochen wird, hat Folgen für die Zukunft. Der Fotograf dagegen verspricht nichts - und das hält er auch.
Das Schlimme an der Straße ist, dass immer wieder spannende Kreuzungen zum Stöbern einladen und man immer geneigt ist, da eben einmal schnell in einer Seitenstraße zu verschwinden, weil es da auch gerade sehr interessant aussieht. Auf gut deutsch: Es zieht sich, macht aber Spaß.
Irgendwann kommt man an die Piazza Zenetti, einen schönen Platz zum Treffen und Ratschen. Hier schaut man in die Adlzreiterstraße, zu einer witzigen Messerschleiferei und eigentlich ... Nein, weiter geht's auf der Tumblingerstraße. Bald sehe ich das neue Volkstheater. Ein mächtiger Bau. Dahinter, bis zum Bahnwärter Thiel, ein noch unbebautes, sehr graffitihaltiges Gelände, welches ich auch immer gerne einmal für ein Fotoshooting nutze.
Ein schönes Shooting, bei extremer Kälte, hatte ich dort mit der Cellistin Anna Rehker, die selbst einen kompletten Outfitwechsel aushielt - ohne zu jammern.
Auf der rechten Seite dann der riesige, neue Gebäudekomplex des Kulturzentrums Luise. Richtung der Bahnunterführung links noch die große Graffitiwand, mit immer neuen Motiven. Mehrmals habe ich hier schon die Künstlergruppe "Bluebirds" bei der Arbeit fotografiert. Ich bin ein großer Fan dieser Kunstform und es gibt wirklich tolle Künstler in der Szene. Irgendwo in der Unterführung endet dann die Tumblingerstraße, aber wenn man auf der anderen Seite aus dem Dunkel kommt, sieht man zur linken die Großmarkthallen und schon ist man wieder in einer anderen Geschichte. Einfach eine spannende Gegend.
In diesem Sinne eine schöne Woche
Ihr
Sigi Müller