Auszeichnung
Superstars, Glanz und berührende Momente bei "Bambi"-Gala
7. November 2024, 20:27 Uhr
Popstar und Entertainer Robbie Williams ist mit seiner Darstellung als Affe im Biopic "Better Man - Die Robbie Williams Story" sehr zufrieden. "Der Affe ist so, wie ich mich immer gesehen habe im wirklichen Leben", sagte der 50-Jährige dem Streaminganbieter Prime Video vor der "Bambi"-Preisverleihung über den Film, der von den Höhen und Tiefen seines Lebens erzählt.
Ursprünglich wäre er lieber ein Löwe gewesen, doch Regisseur Michael Gracey habe ihm abgeraten. Nun ist der Brite dank Technik in Gestalt eines Menschenaffen zu sehen - sein Seelentier, erklärte Williams und verwies auf einen großen Vorteil: "Weil da ein Affe im Film ist, redet jeder darüber".
Williams bekommt in den Bavaria Filmstudios bei München seinen dritten "Bambi" und wird die Verleihung des renommierten Medien- und Fernsehpreises der Hubert Burda Media mit einem neuen Song aus seinem autobiografischen Film eröffnen. Der 50 Jahre alte Entertainer hat die Trophäe bereits 2016 in der Kategorie Musik International und 2013 in der Kategorie Entertainment bekommen.
Weitere prominente Gäste der Gala in den Studios im Münchner Nobelvorort Grünwald sind Oscar-Preisträger Kevin Costner, Rockstar Bryan Adams, die Elevator Boys, Fußballstar Toni Kroos und die Rapperin Shirin David. Der "Bambi" wird seit 1948 verliehen. Das Schaulaufen auf dem Roten Teppich vor der Preisverleihung wurde auf dem TikTok-Kanal von Prime Video übertragen.
Der Fußball-Fan Williams freute sich, dann den "Bambi" in der Kategorie Sport an den früheren Nationalspieler Toni Kroos verleihen zu dürfen. Der Brite listete die 34 Titel auf, die Kroos gewann und bezeichnete das Spiel des früheren Real Madrid-Stars als magisch. Er würdigte die Bodenständigkeit und Intelligenz des Fußballers. Kroos wiederum sagte, er habe als 13-Jähriger das berühmte Konzert von Robbie Williams "Live at Knebworth" in England besucht und sei seitdem ein Fan.
Rapperin Shirin David, die mit "Bauch, Beine, Po" einen der Hits des Jahres lieferte, zeigte sich auf der Bühne von einer ungewohnten Seite: Sie sei immer sehr nervös, wenn sie vor Leuten sprechen müsse, sagte sie und bewies dann Humor: Sie danke für die "viel zu nette" Laudatio und widmete den "Bambi" ihrer Mama, die immer hinter ihr stehe. "Ich kann nackt mit 'ner Brezel posieren, und du sagst zu mir, wenn Botticelli seine Venus malen kann, dann kann ich auch mit 'ner Brezel vor meinem Allerwertesten posieren. Und dafür liebe ich dich, für immer."
Jella Haase wurde als beste Schauspielerin ausgezeichnet - für ihre Hauptrolle im Film "Chantal im Märchenland", die Nachfolgeproduktion zur Filmreihe "Fack ju Göhte". Mehr als zehn Jahre lang habe sie die Rolle der Chantal begleitet, die sich trotz vieler Widerstände durchsetzt und ihren eigenen Weg geht. "Wenn ich eins von Chantal gelernt habe, dann ist es unangepasst und mutig zu sein, sich nicht zu verhalten, an das Gute zu glauben", sagte die 32-Jährige.
Auch ein Rockstar wurde gefeiert - Bryan Adams. Er wurde beim "Bambi" zur Legende gekürt, sah sich selbst aber nicht unbedingt in dieser Rolle. "Die Legenden für mich sind die Kinder von Gaza, deshalb danke für diesen Preis." Auf der Bühne bot der 65-Jährige ("Summer of 69") seinen Welterfolg "Heaven" dar und gestand, ihn verbinde eine "lange Liebesaffäre mit Deutschland".
Sichtlich wohl zwischen all den Stars fühlte sich Kevin Costner ("Yellowstone"). Der Oscar-Preisträger schwärmte von den schön gekleideten Frauen, gut aussehenden Männern und interessanten Gesprächen im Saal. "Diese Nacht werde ich nicht vergessen", bekannte der Gewinner in der Kategorie Schauspiel international.
Stille Momente gehören auch zur "Bambi"-Gala: Für einen solchen sorgte Lars Eidinger, Gewinner in der Kategorie bester Schauspieler für das Drama "Sterben". Er wählte nachdenkliche Worte angesichts der politischen Lage mit Kriegen und Umwälzungen. "Kann man in solchen Zeiten Feste feiern?", fragte er. "Heute war es das erste Mal so, dass ich dachte, das fühlt sich irgendwie nicht richtig an." Eidinger zitierte ein Gedicht von Bertolt Brecht, "Die Nachgeborenen": "Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten".
Als die hochbetagte Holocaust-Überlebende Margot Friedländer auf die Bühne kam, erhoben sich die Gäste applaudierend - der wohl berührendste Moment. "Seid Menschen!", sagte die 103-Jährige und "danke, danke". Lächelnd herzte sie das goldene Reh, das ihr in der Kategorie Mut verliehen wurde.
Auch mit 103 Jahren werde Margot Friedländer nicht müde, immer wieder auf das Verbindende zwischen den Menschen hinzuweisen, etwa bei ihren Besuchen in Schulen und Bildungseinrichtungen, sagte Laudatorin Sophie von der Tann, ARD-Korrespondentin für Israel und die palästinensischen Gebiete. Sie zitierte die Preisträgerin: "Es gibt kein christliches, muslimisches oder jüdisches Blut. Es gibt nur Menschenblut."
Der Pianist Lang Lang spielte einen Walzer von Frédéric Chopin - das Stück war erst vor Kurzem wiederentdeckt worden und hatte für eine Sensation gesorgt. Ein großes Lob hatte der 42-Jährige für den DJ, Musik-Producer und Techno-Star Sven Väth, der in der Kategorie Kultur geehrt wurde. "Du hast das einzigartige Talent, die Struktur klassischer Kompositionen mit der Energie elektronischer Beats zu mischen", begeisterte sich Lang Lang. "Ich liebe deine Beats!". Techno verkörpere Freiheit und vereine Menschen in Liebe und Rhythmus, sagte Sven Väth.
Teddy Teclebrhan siegte als bester Comedian, die Bergsteiger-Ikone Reinhold Messner wurde in der Kategorie "Unsere Erde" gewürdigt und auch das Christliche Kinder- und Jugendwerk Die Arche bekam einen "Bambi" (Stille Helden). Den Publikumspreis erhielt die erfolgreiche Serie "Maxton Hall - Die Welt zwischen uns" von Prime Video. Der "Bambi" wird seit 1948 verliehen. Das Schaulaufen auf dem Roten Teppich und die Preisverleihung selbst wurden von Prime Video übertragen.
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