Corona-Kurs in Bayern
Testpflicht für Schulen kommt, Lockerungen werden verschoben
7. April 2021, 6:50 Uhr aktualisiert am 7. April 2021, 12:56 Uhr
Das bayerische Kabinett hat wenige Tage vor dem Ende der Osterferien über den weiteren Corona-Kurs beraten. Lockerungen soll es vorerst nicht geben - dafür sei die Lage zu ernst, so Ministerpräsident Markus Söder.
Die wichtigste Entscheidung der Gespräche: An Bayerns Schulen soll künftig eine Testpflicht gelten - und zwar inzidenzunabhängig in allen Regionen."Wir sehen, dass die Schulen ein sehr intensiver Teil des pandemischen Geschehens sind", sagte Ministerpräsident Markus Söder nach der Sitzung des Kabinetts in München. Sowohl Schüler als auch Lehrer sollen deswegen künftig mindestens zweimal pro Woche getestet werden, in Region mit hohen Infektionszahlen möglicherweise auch öfter.
Darüber hinaus werden geplante Öffnungen im Freistaat zunächst um zwei Wochen verschoben. Dies betrifft sowohl Lockerungen in Regionen mit niedrigeren Inzidenzen als auch die geplanten Modellstädte für vorsichtige Öffnungen. "Jetzt ist nicht die Zeit für Öffnungen", so Söder. Weitere Lockerungen in den Bereichen Außengastronomie, Kultur und Sport sind damit frühestens ab dem 26. April möglich. "Vorsicht mit Vernunft" sei das Motto der Stunde, so Söder. Es sei besser, länger vorsichtig zu sein und dafür mit gutem Gewissen öffnen zu können.
Bayern setzt auf Luca-App
Im Bereich des Einzelhandels werden Baumärkte, Buchhandlungen, Gärtnereien, Gartenmärkte und Blumenfachgeschäfte künftig wieder wie sonstige Geschäfte (und nicht als Geschäfte des täglichen Bedarfs) behandelt. Sie dürfen damit nur unter den Bedigungen öffnen, die auch für den restlichen Einzelhandel gelten. Das bedeutet: Öffnungen sind nur bei einer Inzidenz unter 50 möglich. Allerdings wird dieser Wert aktuell in allen bayerischen Landkreisen und Städten überschritten. Ihnen bleiben damit nur noch "Click & Meet" (zwischen 50 und 200) bzw. "Click & Collect" (über 200). Neu ist, dass ab einer Inzidenz von 100 auch für "Click & Meet" ein negativer Corona-Test notwendig wird.
Bei der Kontakt-Nachverfolgung will Bayern auf die Luca-App setzen. Der Freistaat erwerbe eine bayernweite Lizenz, kündigte Markus Söder an. Bürgerinnen und Bürger können die App kostenlos auf ihre Handys laden. Die Luca-App funktioniert mit einer Art virtuellen Visitenkarte: Nutzer müssen zunächst ihre Kontaktdaten eingeben. Das Programm verschlüsselt die Informationen und generiert wechselnde QR-Codes. Mit den Codes können sich die Nutzer dann in Restaurants, Kinos oder bei Veranstaltungen anmelden, ohne sich in eine Liste eintragen zu müssen. Tritt im Umfeld eine Infektion auf, kann das Gesundheitsamt die gefährdeten Besucher über die App ermitteln.
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