Persönliche Termine abgesagt
Telefonleitungen der bayerischen Arbeitsagentur überlastet
17. März 2020, 9:40 Uhr aktualisiert am 3. April 2023, 13:01 Uhr
Seit Sonntag sind bei den Jobcentern in Bayern keine persönlichen Termine mehr möglich - eine Reaktion auf die Corona-Krise. Seitdem vervielfacht sich die Anzahl der eingehenden Anrufe. Die Arbeitsagentur bittet nun um Rücksichtnahme.
Aufgrund des hohen Anrufaufkommens seien die Arbeitsagenturen und Jobcenter derzeit telefonisch nur eingeschränkt erreichbar, heißt es in einer Pressemeldung. Das Anrufaufkommen sei in den letzten Tagen auf das zehnfache des üblichen Niveaus gestiegen, das Telefonnetz des Providers sei deshalb überlastet. "Wir haben auf die Corona-Situation reagiert und alle persönlichen Kundentermine in unseren Jobcentern abgesagt", erklärte Olga Saitz, Sprecherin der Regionaldirektion Bayern, im Gespräch mit idowa. Arbeitslosmeldungen seien ab sofort auch telefonisch möglich, Arbeitslosenanträge könnten online ausgefüllt werden.
Kurzarbeitergeld und Notfälle haben Priorität
Ein Großteil der jetzt eingehenden Anrufe seien Fragen, ob mit den Telefon-Terminen auch wirklich keine Nachteile verbunden seien, so die Sprecherin weiter. "Und ich sage nochmal ganz klar: Nein, keinerlei Nachteile." Man bitte darum, Anrufe auf Notfälle zu beschränken. "Auch benötigen viele unserer Kunden in der momentanen Krisenlage Beratung zum Kurzarbeitergeld", sagte Saitz. Kunden müssten gemachte Termine nicht explizit absagen, Rechtsfolgen und Sanktionen gebe es keine. Fristen in Leistungsfragen seien bis auf Weiteres ausgesetzt.
Anrufe wegen Corona-bedingter Jobverluste habe es bisher keine gegeben, erklärte Sprecherin Saitz. "Aber ich will nicht ausschließen, dass sowas noch passieren kann."
Das Online-Angebot der Bundesagentur für Arbeit finden Sie unter www.arbeitsagentur.de.