Bayern
Streit um Müll auf der Theresienwiese: Wiesn-Chef wehrt sich
10. April 2023, 16:28 Uhr
Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt - Wer hat im Nordostteil der Theresienwiese seinen Müll hinterlassen - und wer ist zuständig dafür, dass er dort wieder verschwindet? Zu der Frage ist vor Ostern Streit entbrannt zwischen den örtlichen Grünen und dem Wirtschaftsreferenten und Wiesnchef der Stadt Clemens Baumgärtner (CSU).
Wie berichtet, mutmaßen die Grünen im Bezirksausschuss Ludwigs-/Isarvorstadt, dass nach der Wiesn im letzten Herbst Schausteller an den drei Grünflächen auf der Höhe Beethoven- und Pettenkoferstraße nicht ordentlich aufgeräumt hatten. Seither, so die grünen Stadtviertelpolitiker, stecken dort Plastikmüll, Schrauben, Nägel und Glasscherben in den Grünflächen. Grünen-Co-Sprecher Arne Brach habe beim Gassigehen mit seinem Hund seit Januar obendrein schon 2500 Kabelbinder aufgeklaubt.
Die Grünen aus dem Viertel wollen, dass die Wiesn "umgehend gründlich gereinigt" wird
Schon im November hatten die Stadtviertel-Grünen bei der Stadtverwaltung per Dringlichkeitsantrag beantragt, dass der Ost- und Südteil der Wiesn "umgehend gründlich gereinigt" werden soll, passiert sei nichts. Sie wollten vom Wiesnchef außerdem wissen, welche Auflagen Schausteller beim Verlassen der Wiesn erfüllen müssen. Bis heute sei keine Antwort da.
Nun wehrt sich Clemens Baumgärtner: "Nach jeder Bespielung der Theresienwiese, auch nach der Wiesn, nehmen unsere Platzmeister von den Schaustellern den Platz ab", so der Wiesnchef zur AZ. "Und wenn der nicht picobello sauber ist, dann wird der Platz nicht abgenommen. Ich habe keinen Anlass, daran zu zweifeln, dass das auch nach der letzten Wiesn passiert ist."
Das Gartenbauamt muss sich um die Säuberung der Straßen kümmern
Im Anschluss veranlasse das städtische Gartenbauamt im Auftrag des Wirtschaftsreferats die Grünflächenwiederherstellung, die Straßenreinigung werde mit der Säuberung der Straßen beauftragt. "Für beides", kontert Baumgärtner, "ist das grün geführte Baureferat zuständig, da soll sich der Herr Brach mit seiner Kritik gerne an seine Parteifreunde dort wenden." Im übrigen gebe es auch die Möglichkeit, Dinge, die schnell geregelt werden sollen, auf dem kurzen Dienstweg zu erledigen: "Ich habe vom Herrn Brach jedenfalls keinen Anruf bekommen."
Die Kabelbinder könnten von den Wiesn-Bauzäunen stammen
Woher die 2500 zurückgebliebenen Kabelbinder und Kabelbinderteile stammen könnten? Möglicherweise "von der Bannerwerbung an den Wiesn-Bauzäunen, dort, wo die Schaustellerwohnwagen stehen", erklärt Arne Brach. "Die Banner werden mit Kabelbindern an den Ösen befestigt." Nach dem Abzwicken seien die Plastikteile dann wohl liegengeblieben.