Ausstellung

Sisis Porzellan: Schau erinnert an Zeit böhmischer Kurbäder


Edles Porzellan, feine Roben, hoher Adel: Eine Sonderausstellung im Staatlichen Museum für Porzellan erinnert an die große Zeit der böhmischen Kurbäder im 19. Jahrhundert. Die High Society aus ganz Europa war damals regelmäßig in die Kurbäder gereist. Die Schau am Museums-Standort Hohenberg an der Eger (Landkreis Wunsiedel) öffnet an diesem Samstag (1. April) und endet am 15. Oktober. Titel: "Luxus, Wellness, Porzellan: ein Tag im böhmischen Kurbad".

Besonders im Blickpunkt steht das feine böhmische Porzellan, mit dem den vornehmen Kurgästen Speis und Trank gereicht wurde und das einen hervorragenden Ruf genoss. Anhand zahlreicher Stücke aus tschechischen und deutschen Sammlungen werde die Vielfalt und Qualität des böhmischen Porzellans gezeigt, teilte das Museum mit.

Zu sehen ist etwa das Frühstücksservice der Kaiserin Elisabeth von Österreich, bekannt als "Sisi". Es war 1852 im Auftrag des österreichischen Kaisers Ferdinand I. hergestellt worden und später in den Besitz der Kaiserin übergegangen. Ein weiteres herausragendes Objekt ist nach Museumsangaben ein großer Weinkrug, den der deutsche Kaiser Wilhelm I. bei seinem Besuch der Weltausstellung 1873 in Wien erworben hatte.

In der Ausstellung können die Museumsgäste den Ablauf eines Kurtages in Marienbad, Karlsbad oder Franzensbad nacherleben: vom Heilwasser-Genuss am Morgen bis in die Salons, wo sich die High Society am Abend vergnügte. Nicht nur den Hochadel, sondern auch Gelehrte, Künstler und das reiche Bürgertum zog es seinerzeit in die mondänen Heilbäder. Die Schau entstand in Zusammenarbeit mit dem Kunstgewerbemuseum in Prag und dem Westböhmischen Museum in Pilsen.