Bayern

Schulwechsel nach oben seltener als Wechsel nach unten


Der Wechsel von einer Schulform in eine andere ist nicht immer leicht - gerade wenn das Kind auf eine höhere Schule wechseln möchte (Symbolbild).

Der Wechsel von einer Schulform in eine andere ist nicht immer leicht - gerade wenn das Kind auf eine höhere Schule wechseln möchte (Symbolbild).

Von dpa

Jungen und Mädchen, die an weiterführenden Schulen nicht zurecht kommen, können die Schulart wechseln - und zwar sowohl in höhere Schulen als auch umgekehrt. Eine Richtung ist aber deutlich häufiger.

In Bayern sind Schulwechsel in höhere Schularten deutlich seltener als umgekehrt. Zwischen Oktober 2019 und Oktober 2020 wechselten 9.166 Schülerinnen und Schüler in Bayern von Gymnasien in Real- oder Mittelschulen oder von Real- in Mittelschulen. Den Wechsel in eine höhere Schulart schafften im selben Zeitraum 5.887 Schülerinnen und Schüler. Das geht aus der Antwort des Kultusministeriums auf eine Anfrage der Landtags-SPD hervor.

"Die Zahlen machen deutlich, wie viel schwieriger der Weg nach oben ist und wie schnell und häufig Schülerinnen und Schüler einfach abgeschult werden", sagte die SPD-Abgeordnete Simone Strohmayr. "Das zeigt uns eindrücklich, dass wir in einem so reichen Bundesland wie Bayern von einer gleichen Verteilung der Chancen noch meilenweit entfernt sind." Sie verlangte deshalb mehr individuelle Förderung: "Wir müssen erreichen, dass Realschulen und Gymnasien die Kinder, die unter großen Anstrengungen den Übertritt geschafft haben, so fördern können, dass sie auf der Schulart bleiben können", sagte Strohmayr.

Auffällig nannte Strohmayr, dass das Wechselverhalten von Jungen und Mädchen über alle Schularten hinweg zwar in etwa gleich sei - jedoch seien zuletzt viel mehr Mädchen (1597) als Jungen (643) von der Realschule auf das Gymnasium gewechselt. Sie betonte: "Wir müssen es schaffen, durch deutlich intensivierte, individuelle Konzepte und Förderprogramme die Schülerinnen und Schüler in ihren Stärken und Schwächen abzuholen. Das betrifft vor allem auch die Buben, die sich auf dem Weg nach oben offensichtlich schwerer tun als die Mädchen."