Kelten-Goldschatz gestohlen

Prozess offenbart massive Sicherheitsmängel in Museum


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Der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts wurde 1999 gefunden. Im November 2022 hatten Einbrecher die Goldmünzen gestohlen. (Archivbild)

Von dpa

Vor dem spektakulären Golddiebstahl im Kelten Römer Museum in Manching bei Ingolstadt war die Videoüberwachungsanlage des Hauses laut einer Zeugin monatelang außer Betrieb. Die stellvertretende Museumsleiterin sagte in dem Prozess vor dem Landgericht Ingolstadt aus, dass es etwa ein halbes Jahr lang Probleme mit der Videotechnik gegeben habe. "Es wurde versucht, es instand zu setzen, es fiel aber trotzdem immer wieder aus", sagte die Zeugin über die Technik des Museums.

In dem Verfahren geht es um einen nächtlichen Einbruch in das Museum im November 2022, als der 2.100 Jahre alte keltische Goldschatz des Museums entwendet wurde. Die Goldmünzensammlung war das Aushängeschild des Museums. Die fast 500 Münzen waren von Archäologen 1999 bei Manching ausgegraben worden. Es war der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts überhaupt.

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Insgesamt vier Männer, hier drei der Angeklagten mit ihren Verteidigern, sollen für den Diebstahl eines rund 2.100 Jahre alten Goldschatzes im November 2022 aus dem Manchinger Kelten Römer Museum verantwortlich sein. (Archivbild)

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Ein wegen schweren Bandendiebstahls angeklagter Mann steht vor Prozessbeginn im Gerichtssaal. Insgesamt vier Männer sollen für den Diebstahl eines rund 2100 Jahre alten Goldschatzes im November 2022 aus dem Manchinger Kelten Römer Museum verantwortlich sein. Der größte Teil des Schatzes ist bis heute verschwunden. (Archivbild)

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Sichergestellte Münzklumpen werden während einer Pressekonferenz des Bayerischen Landeskriminalamts präsentiert. (Archivbild)

Angeklagt sind vier Männer, drei aus dem Raum Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern und einer aus Berlin. Die zwischen 43 und 52 Jahre alten Beschuldigten hatten sich zu Beginn des Prozesses zu den Vorwürfen nicht geäußert. Nach Angaben der Ermittler hatten die Männer auch nach ihrer Festnahme geschwiegen, seit etwa eineinhalb Jahren sitzen sie in Untersuchungshaft.

Die Ermittler des Bayerischen Landeskriminalamtes hatten nach dem Einbruch kritisiert, dass das Museum keine brauchbare Videoüberwachung gehabt habe. Laut der stellvertretenden Museumschefin war das Thema den verantwortlichen Stellen längere Zeit bekannt.

Der Prozess um den Golddiebstahl soll mindestens bis Mitte des Jahres laufen.


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