Schloss Neuschwanstein
Polizisten werden zu Jägern des verlorenen Grundsteins
2. September 2019, 17:31 Uhr aktualisiert am 6. April 2023, 7:32 Uhr
Ein weiteres Geheimnis von Schloss Neuschwanstein ist gelüftet: Nach 150 Jahren weiß die Bayerische Schlösserverwaltung nun, wo sich der Grundstein des Märchenschlosses befindet. Bei der Suche danach hat auch das Bayerische Landeskriminalamt eine bedeutende Rolle gespielt.
Bislang konnte nur vermutet werden, wo der historische Grundstein des Schlosses liegen müsste. In der sogenannten "Albrechtschronik" hieß es etwa, dass der Grundstein in die Südwand des Palas nahe der Südwestecke eingelegt wurde - also in eine Wand des "Ritterbads". Wo genau der Grundstein und die darin verbundene Messingkapsel lagen, war allerdings nicht bekannt. Um das Geheimnis nach gut 150 Jahren doch noch zu lüften, bat die Schlösserverwaltung das BLKA um Hilfe. Das Landeskriminalamt schickte mehrere Experten, die normalerweise zur Entschärfung von Spreng- und Brandvorrichtungen ausgebildet sind. Mithilfe eines elektromagnetischen Sondierungssystems konnten die Experten die im Grundstein verborgene Messingkapsel orten. Er liegt demnach ganz in der Nähe des "1869" datierten Ziegels in der Südwand des Ritterbads, wie Finanzminister Albert Füracker mitteilte. Was sich in der Kapsel befindet, ist dagegen schon länger bekannt, schließlich befindet sich in der Grundsteinlegungsurkunde eine Beschreibung. Demnach befinden sich darin (ganz in der Tradition der damaligen Zeit) ein Bauplan, ein Porträt des Bauherren und Geldmünzen.