Nach Knochenfund im Jahr 2020
Polizei prüft im Fall Sonja Engelbrecht weitere Suchaktion
28. Januar 2022, 14:35 Uhr aktualisiert am 3. April 2023, 10:33 Uhr
Im Fall der vor mehr als einem Vierteljahrhundert vermutlich ermordeten Münchnerin Sonja Engelbrecht wird es eventuell eine weitere große Suchaktion der Polizei geben. Wie die Ermittler am Freitag berichteten, würden neue Suchmaßnahmen bei Kipfenberg im oberbayerischen Landkreis Eichstätt geprüft.
Dort war in einem Waldstück im Sommer 2020 ein Oberschenkelknochen der vermissten 19-Jährigen entdeckt worden. Zudem hofft die Münchner Kripo weiterhin auf Zeugenhinweise und hat deswegen nun eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt.
Durch den Fund des Knochens wurde die Polizei darauf aufmerksam, dass die Leiche der jungen Frau wohl rund 100 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt in dem Wald verscharrt wurde. Aufgrund einer DNA-Analyse konnte im vergangenen Jahr der Knochen Sonja Engelbrecht zugeordnet werden. Bis zu 140 Polizisten suchten daraufhin Ende November 2021 mehrere Tage lang mit Leichenspürhunden den Wald ab.
"Die Absuchen führten im Ergebnis bislang nicht zum Auffinden tatrelevanter Gegenstände", teilte die Polizei mit. Daher wird nun erneut über ähnlichen Aktionen nachgedacht. Derzeit sei es aber noch zu kalt, erläuterte ein Polizeisprecher. Wenn es das Wetter zulasse, könne es aber einen neue Suche geben.
Im April 1995 war die 19 Jahre alte Fachoberschülerin spurlos verschwunden. Nach Erkenntnissen der Polizei hatte Engelbrechts Lebensgefährte sie zuletzt nachts an der Münchner Straßenbahnhaltestelle Stiglmaierplatz lebend gesehen. Danach gab es Spekulationen, die junge Frau könne entführt und getötet oder an Menschenhändler verkauft worden sein.