Bayern

Nikolaus kommt trotz Corona - aber mit Vorsichtsmaßnahmen


Stefan Dößereck, Nikolaus- und Weihnachtsmanndarsteller, trägt eine FFP2-Maske auf dem Weihnachtsmarkt "Nikolausdorf" auf dem Rudolfplatz.

Stefan Dößereck, Nikolaus- und Weihnachtsmanndarsteller, trägt eine FFP2-Maske auf dem Weihnachtsmarkt "Nikolausdorf" auf dem Rudolfplatz.

Von mit Material der dpa

Nach einer Corona-Zwangspause haben sich vielerorts wieder Nikoläuse auf den Weg zu Kindern und ihren Familien gemacht. Doch die bärtigen Bischöfe wollen bei ihren Besuchen auf Nummer sicher gehen - und klopfen deshalb nicht bei allen Interessierten an die Tür.

Nach einer Zwangspause im vergangenen Jahr haben sich am Wochenende wieder Nikoläuse auf den Weg zu Familien in ihrer Region gemacht - allerdings oft nur, wenn diese geimpft oder genesen sind. "Es war von Anfang an klar, dass wir als ältere Herren kein Risiko eingehen", sagt der Organisator eines jährlichen internationalen Nikolaustreffens im Allgäu, Franz Horn. "Aber es ist wichtig, dass man auch als Geimpfter noch einen Schnelltest macht."

Auch der Vorsitzende der Friedrichshafener Nikolausgilde, Berthold Erich Schwarz, sagt: "Wir gehören fast alle zur Risikogruppe, wir machen das nur unter 2G." Auftritte in Kindergärten, wo die Kinder bisher nicht gegen Corona geimpft werden konnten, fänden im Freien statt. Auch sonst wollten die Darsteller von Nikolaus und Knecht Ruprecht darauf achten, Abstände einzuhalten. Größere Proteste gegen die 2G-Regel habe es nicht gegeben, sagt Schwarz. "Es gab nur bei einer Anfrage einen Elternteil, der nicht geimpft oder genesen war - aber da wollten wir das Risiko nicht eingehen."

Im Oberallgäu gebe es sogar einige Nikolaus-Darsteller, die unter ihrem Bart zum Schutz noch eine Maske tragen würden, sagt Franz Horn, der in Missen-Wilhams und Umgebung seit fast 50 Jahren mit Bart und Bischofsgewand unterwegs ist. "Dann ist man allerdings oft auch schwerer zu verstehen." 85 Adressen stünden in der Region dieses Jahr auf dem Zettel, sagt er.

In Friedrichshafen sind es laut Schwarz nur etwa 50, vor Corona hätten die Nikoläuse rund 140 Auftritte gehabt. "Das wird ein ganz abgespecktes Nikolausfest", sagt Schwarz. Aber ein weiteres Jahr ohne Besuche des berühmten Bischofs sei auch keine Option gewesen: "Die Eltern und die Kindergärten haben uns darum gebeten." Auch im Allgäu sei die Sehnsucht nach dem Nikolaus groß gewesen, sagt Horn. "Es gibt zu viele Kinder, die sich so darauf freuen, dass der Nikolaus kommt."

Nikolaus von Myra, dessen Gedenktag am 6. Dezember gefeiert wird, soll um das Jahr 300 gelebt haben. Er soll armen Kindern goldene Äpfel geschenkt und hungernden Menschen mit Korn geholfen haben. Bundesweit gibt es Gilden, die sich dem Leben und Wirken des Heiligen verschrieben haben. Mit Weihnachtsmann-Darstellungen wollen die Mitglieder in der Regel nichts zu tun haben.