Landshut
Niederbayerischer Integrationspreis: Das sind die Gewinner
9. Oktober 2018, 15:00 Uhr aktualisiert am 2. April 2023, 20:03 Uhr
Mit dem niederbayerischen Integrationspreis werden seit 2007 jährlich Initiativen und Projekte ausgezeichnet, die dabei helfen, die Integration zu fördern. Am Dienstag war es wieder soweit.
Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann hat am Dienstag gemeinsam mit Regierungspräsident Rainer Haselbeck den Integrationspreis der Regierung von Niederbayern verliehen. Seit 2007 wird der Integrationspreis im Regierungsbezirk an Initiativen und Projekte vergeben, die helfen, die Integration von Migrantinnen und Migranten zu fördern. "Sie alle, die teilgenommen haben, zeigen vorbildlich: Bayern ist ein weltoffenes Land und das Land gelingender Integration. Wir haben viele Erfolgsgeschichten von Menschen, die hier bei uns im Freistaat erfolgreich eine neue Heimat gefunden haben", sagte Herrmann. Der niederbayerische Integrationspreis 2018 ging an die Caritas Eggenfelden, die Freiwilligen Agentur Landshut, die Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz (Bildungszentrum Pfarrkirchen), Osama Alhussin sowie Leander Hartung und Arne Pieper. Das Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro wurde vom Bayerischen Innenministerium bereitgestellt und auf die Gewinner aufgeteilt.
Bewerben konnten sich Kommunen, Schulen, Vereine oder Einzelpersonen, die Integration von Zuwanderern in der Gesellschaft in besonderem Maße fördern und sich für ein aktives Miteinander mit und ohne Migrationshintergrund einsetzen. Herrmann gratulierte den Gewinnern des Integrationspreises: "Sie zeigen mit Ihren herausragenden Initiativen eindrucksvoll, wie Integration vor Ort gelingen kann. Ehrenamtliche und die Zivilgesellschaft spielen dabei eine wichtige Rolle. Denn sie sind diejenigen, die sich tagtäglich vor Ort für Integration einsetzen und sie mit Leben erfüllen. Das ist eine unbezahlbar wertvolle Leistung!" Er wies in seiner Rede auf die große Bedeutung der Integration als Zukunftsaufgabe hin, die als Gesellschaft nur gemeinsam gemeistert werden könne. Der Minister betonte aber auch: "Wer in unserem Land leben will, muss sich in unsere Rechts- und Gesellschaftsordnung integrieren. Er muss mit uns leben wollen, nicht neben oder gar gegen uns."
Für eine gelungene Integration hat der Freistaat laut Herrmann ein bundesweit beispielloses Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht: "Mit rund 1,9 Milliarden Euro fördern wir im Doppelhaushalt 2017/2018 etwa die Vermittlung von Alltagskompetenzen, unserer Werte und vor allem das Erlernen unserer Sprache - denn Deutsch ist der Schlüssel für Verständigung und gelingende Integration." Bei all diesen wichtigen Integrationsaufgaben habe Bayern sehr gute Erfahrungen mit der Vernetzung von Haupt- und Ehrenamtlichen gemacht. Deshalb würden den Ehrenamtlichen mit den Integrationslotsen kompetente und verlässliche Ansprechpartner zur Seite gestellt.
Die Gewinner im Überblick:
Caritasverband Eggenfelden (Preisgeld 1.500 Euro)
Das Projekt "Mama lernt Deutsch" bietet einen Sprachkurs speziell für Frauen an. Während ihre Kinder in der Grundschule Eggenfelden oder von Ehrenamtlichen betreut werden, erhalten die Mütter Deutschunterricht. Im Mittelpunkt des Kurses stehen Themen rund um Schule, Erziehung, Familie und die Frau in der deutschen Gesellschaft.
Freiwilligenagentur Landshut (Preisgeld 1.500 Euro)
Das "Café Deutsch" hilft Geflüchteten, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Es werden sogenannte Sprachtandems aus jeweils einem qualifizierten Freiwilligen und einem Geflüchteten gebildet. Die Tandempartner treffen sich wöchentlich zum Üben im Café Deutsch. Mittlerweile sind rund 80 Sprachtandems aktiv.
Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz (Preisgeld 1.000 Euro)
Die Praxislernwerkstatt Pfarrkirchen schult Geflüchtete mit dem Ziel, sie auf eine Ausbildung oder Arbeit vorzubereiten. Außerdem werden Kontakte zu kleineren, lokalen Betrieben geknüpft, die dringend motivierten Nachwuchs suchen: Ein einzigartiges Angebot im ländlichen Raum, um Wege in Ausbildung und Arbeit zu erleichtern und Vorbehalte abzubauen.
Osama Alhussin (Preisgeld 500 Euro)
Der 22-jährige Syrer ist ein Paradebeispiel für gelungene Integration. Seit über einem Jahr ist Osama Alhussin ein engagiertes Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Straubing. Der Solidaritätsgedanke, der hinter der Freiwilligen Feuerwehr steht, hat Alhussin fasziniert und ihn zum Eintritt bewogen.
Leander Hartung und Arne Pieper (Preisgeld 500 Euro)
Das Filmprojekt "Fremd" bringt Integration auf die Leinwand. Der Film begleitet den jungen Rafik, der nach einer traumatisierenden Flucht aus Syrien in einem kleinen Ort nahe Landshut eine neue Heimat finden möchte.