"Trend zu naturferner Gestaltung"
Naturschützer fordern mehr Artenvielfalt auf Bayerns Friedhöfen
29. Oktober 2021, 12:48 Uhr aktualisiert am 2. April 2023, 15:33 Uhr
Zu Allerheiligen fordern Naturschützer auf Bayerns Friedhöfen mehr Raum für Artenvielfalt - und weniger Schotter.
In neueren Anlagen zeige sich immer mehr "ein Trend zu naturferner Gestaltung" mit Steinen und Versiegelung und weniger Pflanzen, teilte der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) am Freitag mit.
Weil vielen Menschen die Zeit für aufwendige Grabpflege fehle, entschieden sie sich für diese pflegeleichten Gräber. Dabei zeigten historische Friedhöfe, die über Jahrhunderte gewachsen seien, dass sie Rückzugsorte für Vogel- und Insektenarten, Igel, Eichhörnchen, Bilche, Fledermäuse und Eidechsen seien. Immer mehr Friedhöfe drohten aber "zu Steinwüsten zu werden", sagte LBV-Biologin Angelika Nelson. Dort fänden etwa Vögel keinen einzigen Regenwurm.
Wer ein Grab pflege, könne helfen, indem er auf heimische Pflanzen achte, etwa blaues Silbergras, Polsterdost, Waldmeister oder Fingerhut, rät der LBV.