München - Von welchem Ort aus er seine betrügerischen Anzeigen bei Ebay platzierte, konnten die Ermittler nicht herausfinden. Wie er über die Internet-Verkaufsplattform seine Opfer abzockte, aber sehr wohl.

Laut Anklage hat der 35-Jährige unter anderem Konzertkarten und Dauerkarten für den FC Bayern und RB Leipzig in Ebay-Kleinanzeigen angeboten, ohne je im Besitz der Waren gewesen zu sein. Und wenn er sie besaß, verschickte er sie trotz Bezahlung nicht an seine Kunden.

Der erste Teil der Anklage zählt 94 Fälle mit einem Schaden von knapp 20 000 Euro auf. Franz K. (Name geänderti) soll dabei mit einem Komplizen zusammengearbeitet haben. Teilweise habe er seine tatsächlichen Personalien angegeben. Oder aber er nutzte Aliasnamen sowie die Echtpersonalien von Ex-Freundinnen und Bekannten.

Ganz schlimm erwischte es eine Frau aus Unterfranken, die gestern im Prozess gegen Franz K. als Zeugin vernommen werden sollte. Es begann am 20. Mai 2021 mit Konzertkarten für 180 Euro, die die Frau an Franz K. überwies. Der schickte das Geld zunächst zurück. Vielleicht um sie danach umso besser abzocken zu können.

Er forderte jedenfalls danach aus den verschiedensten Gründen erneute Zahlungen seines Opfers. Davon wollte er laut Anklage Hotelrechnungen, Zugtickets oder Handys bezahlen. Der Frau erklärte er aber immer wieder, dass ihr Geld nicht bei ihm angekommen sei.

Sein Opfer glaubte ihm und zahlte und zahlte. Zwischen Mai und Juli 2021 kamen so in 35 Fällen über 27 000 Euro Schaden zusammen.

Immerhin: Franz K. leugnet die Vorwürfe nicht, sondern legt zu Prozessbeginn ein volles Geständnis ab. Der Prozess wird fortgesetzt.