AKW-Reservebetrieb

Ministerium: "Betreiber wussten vorher Bescheid"


Nachdem der Betreiber von Isar 2 den Reservebetrieb als "technisch nicht machbar" kritisierte, äußert sich nun das Ministerium.

Nachdem der Betreiber von Isar 2 den Reservebetrieb als "technisch nicht machbar" kritisierte, äußert sich nun das Ministerium.

Von dpa

Die Betreiber der drei noch laufenden Atomkraftwerke sind nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums noch vor der Entscheidung für einen Notfallreservebetrieb in diese Option eingeweiht gewesen. Es seien vor dem politischen Beschluss Gespräche geführt worden, erklärte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums (BMWK) am Freitag. Derzeit gingen diese Gespräche, in denen es um die Umsetzung eines möglichen Reservebetriebs gehe, weiter.

Hintergrund ist die aktuelle Diskussion um die technische Machbarkeit eines AKW-Reservebetriebs, wie er der Bundesregierung vorschwebt. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte am Montag Pläne vorgestellt, wonach die drei verbliebenen deutschen Atomkraftwerke ihren Regelbetrieb, wie im Atomausstiegsgesetz vereinbart, zum Ende des Jahres einstellen sollen - die Kraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim 2 (EnBW) sollen aber in Reserve bleiben und spätestens Mitte April endgültig abgeschaltet werden.

Daraufhin hatte der Betreiber des bayerischen AKW Isar 2, Preussenelektra-Chef Guido Knott, Zweifel angemeldet und den geplanten Reservebetrieb in einem Brief als "technisch nicht machbar" kritisiert. Habeck hatte dies prompt zurückgewiesen.

Die Details der technischen Machbarkeit seien "auf jeden Fall" vorher mit den Betreibern besprochen worden und würden nun näher erörtert, erklärte der BMWK-Sprecher weiter. Es handele sich um "technisch hoch anspruchsvolle Aufgaben". Der "Zeithorizont" dieser Gespräche sei aber begrenzt, da die Umsetzung der technischen Lösungen einen gewissen Vorlauf brauche, ergänzte der Sprecher. Innerhalb von Wochen müsse ein Ergebnis stehen. Das Ministerium sei zuversichtlich, dass das gelingen werde.

Zum Reservebetrieb lesen Sie hier mehr: Atomkraft nur im Notfall - Was bedeuten Habecks Pläne?