Flutpolder-Studie

Minister wirbt um Solidarität an der Donau


Der geplante Flutpolder hier bei Eltheim.

Der geplante Flutpolder hier bei Eltheim.

Von dpa

In der Diskussion um den Bau von Flutpoldern an der Donau hat Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) um Solidarität der Kommunen und Bürger in den betreffenden Regionen geworben. Der Minister stellte am Montag in München eine vertiefte Studie des Landesamtes für Umwelt (LfU) zur Wirksamkeit von Poldern an den umstrittenen Standorten Eltheim und Wörthhof im Landkreis Regensburg sowie Bertoldsheim (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) vor. Fazit: Die Polder würden entscheidend dazu beitragen, Donau-abwärts liegende Gebiete auch im Falle von Extrem-Hochwassern zu schützen.

Flutpolder sind Rückhaltebecken, die im Fall eines drohenden Hochwassers geflutet werden und so erhebliche Wassermassen aus den Flüssen nehmen. Der Studie nach ist es notwendig, an den Standorten Eltheim und Wörthhof einen gemeinsamen beziehungsweise in Wörthhof einen großen Polder mit einem Rückhaltevolumen von jeweils rund 30 Millionen Kubikmetern zu errichten. Durch diesen Polder würden Hochwasser in Straubing um 40 Zentimeter und in den Deggendorf um 24 Zentimeter reduziert werden. Der Polder in Bertoldsheim würde für Ingolstadt ein um 20 Zentimeter niedrigeres Hochwasser bedeuten.

Für die Grundstückseigentümer und Landwirte in den Poldergebieten kündigte Glauber umfassende Entschädigungen an. So soll es im Fall der Flutung der Polder bei einem Extrem-Hochwasser 100-prozentigen Ersatz für Ernteausfälle oder beschädigte Ackerflächen geben.

Insgesamt geht es bei der Maßnahme um eine Flutpolder-Kette entlang der Donau mit den - nach der jetzt vorgelegten Studie - neun Standorten Leipheim, Helmeringen, Neugeschüttwörth, Bertoldsheim, Riedensheim, Großmehring, Katzau, Wörthhof-groß und Öberauer Schleife. Die Polder-Kette würde bei Extrem-Hochwassern rund 120.000 Menschen besser schützen.