Verteidigung

Militärische Integration mit der Niederlande geht voran


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Boris Pistorius, Verteidigungsminister von Deutschland, spricht.

Die Niederlande und Deutschland bringen die militärische Integration ihrer Streitkräfte weiter voran. Am Donnerstag werde eine dritte Brigade der Niederlande dem Deutschen Heer zugeordnet, wie die Bundeswehr am Montag mitteilte. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und seine niederländische Amtskollegin Kajsa Ollongren besiegeln dann im unterfränkischen Veitshöchheim ein neues Kapitel in der militärischen Zusammenarbeit der beiden Nato-Partner.

"Mit der Unterstellung der niederländischen 13. Leichten Brigade werden alle Brigaden des niederländischen Feldheeres den Divisionen des deutschen Heeres unterstellt sein", teilte die Bundeswehr mit. Bereits im Jahr 2014 war die niederländische 11. Luchtmobielen Brigade (11. Luftbewegliche Brigade) der deutschen Division Schnelle Kräfte (DSK) zugeordnet worden. Die niederländische 43. Mechanisierte Brigade - rund 3 000 niederländische Soldatinnen und Soldaten - wurde der 1. Panzerdivision der Bundeswehr zugeordnet.

Die militärische Integration - von der sich beide Seiten größere Schlagkraft und Synergieeffekte versprechen - ist keine Einbahnstraße: Deutschland und die Niederlande vereinbarten 2016 die schrittweise Integration des Seebataillons der Deutschen Marine in die Königlich Niederländische Marine. Im Seebataillon sind die Marineschutzkräfte, die Minentaucher und Boarding-Soldaten zusammengefasst. Bei der vollständigen Integration entstehen gemeinsame Verbände mit einer etablierten Kommandostruktur, die im Bündnisfall zusammen eingesetzt werden können. Die Technik soll dabei weitgehend vereinheitlicht werden.

Bei der niederländischen 13. Leichten Brigade aus Oirschot handelt es sich nach Bundeswehrangaben um eine von drei Kampfbrigaden der niederländischen Streitkräfte. Ihr gehören unter anderem die gepanzerten Infanteriebataillone "Prinzessin-Irene-Füsiliere" und "Limburger Jäger" sowie ein Panzerpionierbataillon an. Die Brigade ist mit Radpanzern vom Typ Boxer sowie dem Aufklärungsfahrzeug Fennek ausgerüstet, wie sie auch in der Bundeswehr verwendet werden. Die 10. Panzerdivision soll künftig im Deutschen Heer den Schwerpunkt bei der Landes- und Bündnisverteidigung bilden und schnell verlegbar, einsatz- und vor allem kaltstartfähig sein.