Bayern
Mehr Einbürgerungen - allen voran diese Nationalitäten
18. Juni 2019, 12:00 Uhr aktualisiert am 18. Juni 2019, 12:43 Uhr
Seit Jahren bekommen immer mehr Menschen in Bayern den deutschen Pass. Auch 2018 stieg die Zahl der Einbürgerungen um gut ein Sechstel im Vergleich zum Vorjahr. Eine Herkunftsnation fällt in der aktuellen Statistik besonders auf.
Im Jahr 2018 erhielten in Bayern insgesamt 18.062 Ausländer, darunter rund 10.000 Frauen, die deutsche Staatsbürgerschaft. Dies sind nach Mitteilung des Bayerischen Landesamts für Statistik 2.424 Menschen mehr als im Jahr 2017. Die größte Bevölkerungsgruppe bei den Einbürgerungen mit rund zwölf Prozent waren türkische Staatangehörige.
Aufgrund der hohen Ausländeranteile der Großstädte München, Nürnberg und Augsburg verzeichneten die Regierungsbezirke Oberbayern, Schwaben und Mittelfranken die meisten Einbürgerungen. Über 60 Prozent der Eingebürgerten behielten gleichzeitig ihre frühere Staatsangehörigkeit bei.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik weiter mitteilte, hatten zum Zeitpunkt ihrer Einbürgerung 67 Prozent eine europäische, 20 Prozent eine asiatische, acht Prozent eine afrikanische und fünf Prozent eine amerikanische Staatsangehörigkeit. Weniger als ein Prozent war australischer beziehungsweise ozeanischer Herkunft, war staatenlos oder wies eine ungeklärte Nationalität auf. Das waren insgesamt 83 Männer und Frauen.
Das sind die fünf häufigsten Herkunftsländer
Nach den fünf häufigsten Herkunftsländern geordnet, stellten Menschen mit türkischer Staatsangehörigkeit mit 2.135 Eingebürgerten nach wie vor die größte Gruppe, gefolgt von Personen aus Rumänien (1.437 Personen), dem Vereinigten Königreich (1.329 Personen), Italien (869 Personen) und Polen (832 Personen).
Betrachtet man die Zahlen näher, fällt auf, dass es einen deutlichen Anstieg der Einbürgerungen von Menschen aus dem Vereinigten Königreich gibt. Während in den Jahren 2011 bis 2015 jährlich nur zwischen rund 35 und 90 Personen aus dem Vereinigten Königreich eingebürgert wurden, ist die Zahl im Jahr 2016 - dem Jahr des Referendums - bereits auf 313 angestiegen. Ungefähr verdreifacht hat sich die Zahl dann 2017. 2018 sind es dann noch einmal mehr geworden, so dass sich die Zahl der Eingebürgerten mittlerweile um gut 30 Prozent auf 1.329 Männer und Frauen erhöhte.
Wenige Einbürgerungen in Ostbayern
Von den im Jahr 2018 Eingebürgerten waren rund zehn Prozent noch minderjährig, knapp 65 Prozent waren 18 bis unter 45 Jahre. Gut 20 Prozent waren 45- bis unter 60-Jährige und fünf Prozent hatten ein Alter von 60 Jahren oder mehr erreicht.
Zum Zeitpunkt ihrer Einbürgerung lag von 56 Prozent der Hauptwohnsitz in Oberbayern. In Schwaben lebten 13 Prozent, in Mittelfranken zwölf Prozent. In Ostbayern fallen die Einbürgerungen vergleichsweise gering aus. Fünf Prozent lebten jeweils in der Oberpfalz (826) und in Niederbayern (822).