Politik

Lobby-Bündnis fordert Neuausrichtung von Agrarpolitik


Von dpa

Rund fünf Monate vor der Landtagswahl fordert ein neues Bündnis aus Bauern-, Imker-, Umwelt-, Tierschutzverbänden und Verbrauchern eine Neuausrichtung von Bayerns Agrarpolitik. Ziele seien für die kommende Legislaturperiode ein Ende einer "Agrarpolitik des Wachsens oder Weichens" und der Umbau zu einer klimafreundlichen, solidarischen, ökologischeren und tiergerechten Landwirtschaft, teilte das Agrarbündnis am Mittwoch in München mit.

Mit einem verstärkten Maßnahmenpaket müsse der Ausbau des Ökologischen Landbaus auf 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche bis 2030 vorangebracht werden, hieß es. Weitere Forderungen seien die Sicherung eines gentechnikanbaufreien Bayerns sowie messbare und bilanzierbare Fortschritte beim Umbau der Tierhaltung und der Reduktion der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft. Bäuerinnen und Bauern müssten kostendeckend arbeiten können, um Betriebsaufgaben zu vermeiden.

"Die auf bäuerlichen Betrieben beruhende bayerische Landwirtschaft hat gute Voraussetzungen für die Umsetzung einer solidarischen, ökologischen und klimafreundlichen Landbewirtschaftung", sagte der Vorsitzende des Bundes Naturschutz in Bayern, Richard Mergner. Dafür brauche es die richtigen politischen Rahmensetzungen und eine größere Unabhängigkeit von globalen Stoffströmen. Bayern brauche eine stabile Selbstversorgung, etwa ohne Futtermittelimporte aus Südamerika. Zudem bedürfe es ein klares Bekenntnis für ein gentechnikfreies Bayern und ein Verbot von industriellen Tierhaltungsanlagen sowie drastische Verbesserungen bei Tiertransporten und an Schlachthöfen.

"Vom Artensterben ist nicht nur der weit entfernte Eisbär betroffen, sondern auch Kiebitz, Feldlerche und Uferschnepfe direkt vor unserer Haustür", sagte Norbert Schäffer, Vorsitzender des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz. Artenvielfalt und Biodiversität in Bayern müssten daher für eine nachhaltige Zukunft gestärkt werden.