Oktoberfest

Hunderte Einsätze für Wiesn-Sanitäter - viele "Bieropfer"


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Patienten werden auf der Transporttrage vor neugierigen Blicken geschützt.

Von dpa

Hochbetrieb zum Oktoberfest-Auftakt an der Wiesn-Sanitätstation der Aicher Ambulanz: Die Wiesn-Sanitäter haben am ersten Tag schon rund 650 Patientinnen und Patienten versorgt, etwa ein Drittel wegen Intoxikation: zu viel Alkohol.

Als erste war am Samstag um 14.31 Uhr zweieinhalb Stunden nach dem Anstich - und damit dem Beginn des Bier-Ausschanks - eine 24-jährige US-Besucherin mit der Trage zur Station gebracht worden. Sie war nicht mehr ansprechbar.

Das Wiesnbier hat seine Tücken: Es ist mit etwa sechs Prozent Alkohol stärker als ein normales Helles, es gibt nur Maß, also einen ganzen Liter - und bei warmem Wetter in der Schwüle der Bierzelte rinnt es leicht die Kehle hinunter.

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Mehrere Patienten können hier zeitgleich behandelt werden.

Der Besuchersturm in die Zelte habe zu einigen Stürzen geführt, berichtete die Aicher Ambulanz weiter. Ein Patient habe sich sogar die Schulter ausgekugelt und zwei Finger ausgerenkt.

Viele Besucher kamen mit blutigen Blasen an den Füßen, kleineren Schnitten oder Kreislaufproblemen. Ein junger Besucher zog sich bei der starken Bremsung eines Fahrgeschäfts eine Prellung am Bauch zu. Diagnose: nicht so schlimm. Der Junge konnte nach eingehender Untersuchung weiter auf die Wiesn.

Einige Patienten mussten allerdings auch in Krankenhäuser gebracht werden, etwa eine Frau, die nach einem Krampfanfall intensivmedizinisch behandelt und im Akutraum intubiert und beatmet werden musste. Der Wiesn-Computertomograph kam 14 Mal zum Einsatz - drei Patienten wurden aufgrund kritischer Befunde in Krankenhäuser gebracht. Das Gerät ist seit 2022 auf dem Oktoberfest und wird vor allem bei Kopfverletzungen eingesetzt, um gefährliche Hirnblutungen auszuschließen.

Rund 530 Einsatzkräfte, darunter 55 Ärztinnen und Ärzte, werden sich an den 16 Festtagen um die Gesundheit der Besucher kümmern. Auf der Wiesn 2023 behandelten die Aicher Helfer 8.157 Patienten, mehr als 30 Prozent wegen alkoholbedingter Ausfälle.


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