In allen Fächern und Stufen

Gymnasium Pfarrkirchen schafft Exen ab


Das Gymnasium Pfarrkirchen schafft Stegreifaufgaben ab.

Das Gymnasium Pfarrkirchen schafft Stegreifaufgaben ab.

Das Gymnasium Pfarrkirchen geht ab dem kommenden Schuljahr neue Wege in der Leistungserhebung: Unangekündigte schriftliche Tests, umgangssprachlich auch "Ex" genannt, werden in allen Fächern und Jahrgangsstufen abgeschafft.

Viele können sich noch an diesen bangen Moment zu Beginn einer Schulstunde erinnern, in der jeder Schüler den Satz fürchtet: "Hefte und Bücher weg, wir schreiben eine Stegreifaufgabe. Doch am GymPan, dem Gymnasium Pfarrkirchen, wird dies ab kommendem Schuljahr nicht mehr passieren. Das "Extemporale", kurz Ex, ist Geschichte.

Mit dieser Vorgabe geht die Schule in das kommende Jahr und reagiert damit auf das Feedback von Eltern und Schülern. "Natürlich wird es weiterhin angekündigte kleine Leistungsnachweise geben", erklärt Schulleiter Andreas Rohbogner im Interview. "Aber das klassiche Ex gibt es nicht mehr."

Schulleiter Andreas Rohbogner ist von der Abschaffung von Stegreifaufgaben überzeugt.

Schulleiter Andreas Rohbogner ist von der Abschaffung von Stegreifaufgaben überzeugt.

Kein merkbarer Unterschied bei Leistungen der Schüler

Bereits im laufenden Jahr hatte die Schule dazu eine Erprobungsphase durchlaufen. "Manche Fachschaften haben daran teilgenommen, andere nur teilweise", erzählt Rohbogner weiter. "In der Fachschaftsleiter-Konferenz im Juni haben wir die Ergebnisse besprochen." Eine Analyse der Erfahrungen zeigte keinen merkbaren Unterschied in den Leistungen der Schüler. "Das Notenbild hat sich durch die Neuerung nicht verzerrt. Aber für die Kinder wurde die Schule besser planbar."

Jüngst hatte das aus Lehrer-, Eltern und Schülervertretern bestehende Schulforum eine interne Evaluation erarbeitet, die umfangreiches Feedback einholen sollte. Dabei wurde auch die Abschaffung von Stegreifaufgaben behandelt. Allein 572 Schüler sprachen sich für eine Beibehaltung des Systems der vorherigen Ankündigung aus. Nur 33 waren in der freiwilligen Abfrage dagegen. Bei den Eltern stimmten 112 dafür, 17 dagegen.

Ausgefragt wird weiterhin

Für Andreas Rohbogner ist dies ein klares Signal: "Wir haben eine hohe Zufriedenheit mit dem neuen Prüfungssystem. In Kombination mit den Erfahrungen der Fachschaften aus der Erprobungsphase haben wir nun entschieden, dies auf alle Klassen und alle Fächer auszuweiten."

Dass man sich auf kommende Unterrichtseinheiten dennoch vorbereiten muss, bleibt - denn natürlich können die Lehrer weiterhin ausfragen. Doch ohne vorherige Bekanntmachung dürfen im neuen Schuljahr keine schriftlichen Tests mehr angesetzt werden. Sinkt damit nicht die Lernbereitschaft der Schüler? "Wenn wir Gefahren sähen, würden wir es nicht machen", so Andreas Rohbogner dazu.

Die Schüler wird es freuen. Nun bleibt nur das ungute Gefühl, dass man ausgefragt werden könnte. Es ist also nach wie vor besser, sich gut auf den Unterricht vorzubereiten.