Gesundheit

Grüne fordern bessere Prävention bei psychischen Erkrankungen


Ein junger Mann blickt aus dem Fenster eines Regionalexpress, der an einem Wald vorbei fährt.

Ein junger Mann blickt aus dem Fenster eines Regionalexpress, der an einem Wald vorbei fährt.

Von dpa

Psychische Erkrankungen nehmen in Bayern bei Menschen jeder Altersgruppe zu - vor allem aber bei Kindern und Jugendlichen. Nun soll sich der Landtag mit dem Thema befassen.

Die Grünen im bayerischen Landtag fordern ein besseres System, um psychische Erkrankungen früh zu erkennen. Betroffene müssten geschützt werden und deren Angehörige miteinbezogen werden, teilte die Fraktion in München mit. Psychische Erkrankungen zählten zu den häufigsten Ursachen von Krankmeldungen und beträfen zunehmend vor allem junge Menschen. In der Pandemie seien die Zahlen noch einmal deutlich gestiegen.

Gerade Versorgungsangebote wie Tageskliniken und Eltern-Kind-Stationen für Kinder und Jugendliche mit psychischen Erkrankungen müssten ausgebaut werden, verlangen die Grünen. Der Fachkräftemangel und die Pandemie führten dazu, dass die Einrichtungen oft an ihre Grenzen kämen.

"Die Auslastung der stationären und teilstationären Therapieeinrichtungen für Kinder und Jugendliche ist in allen Regionen konstant hoch, oft über 90 Prozent", betonte die Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze. "In manchen Bezirken liegt sie sogar bei 100 Prozent und mehr." Das Thema psychische Erkrankungen soll auf Grundlage einer Anfrage der Grünen am Dienstag im bayerischen Landtag besprochen werden.

Aus einem Report der Krankenkasse DAK von Mitte Oktober ging hervor, dass bei bayerischen Kindern und Jugendlichen Essstörungen und psychische Erkrankungen wie Depressionen auch im zweiten Pandemiejahr 2021 teils massiv zugenommen haben. Grundlage für die Ergebnisse war eine repräsentative Studie, für die Daten von 107 000 bei der DAK versicherten Kindern und Jugendlichen aus Bayern ausgewertet wurden.

Nach dieser nahm die Zahl der Arztbesuche während der Pandemie insgesamt zwar ab, besonders Atemwegserkrankungen, Infektionskrankheiten sowie Muskel- und Skeletterkrankungen kamen seltener vor. Zugleich stieg aber die Zahl neu diagnostizierter psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen - vor allem bei älteren Schulkindern (10-14 Jahre) und Jugendlichen (15-17 Jahre).