Wetterwarnung

Glatteis in Ostbayern: Wo die Schüler am Mittwoch zuhause bleiben müssen

Vor allem am Mittwoch ist in fast allen Teilen des Freistaats wegen Glätte Vorsicht geboten. Unter anderem im Landkreis Landshut gehen die Schulen auf Nummer sicher.


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Eine dünne Eisschicht überzieht am frühen Morgen eine Straße.

Von dpa

Vorsicht ist geboten: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet am Mittwoch und Donnerstag in weiten Teilen Bayerns mit Unwettergefahr durch gefrierenden Regen und Glatteis. Am Flughafen München sei deshalb vor allem in der ersten Tageshälfte mit erheblichen Einschränkungen bei Starts und Landungen zu rechnen, teilte der Airport am Dienstag mit. Auch viele Schulen in Ostbayern sind betroffen.

Laut Warnmeldung ist am Mittwoch ab 5 Uhr morgens von zunächst leichtem Schneefall und dann schlagartig gefrierendem Regen die Rede. Möglicherweise sind nicht alle Landkreise von der Wetterlage gleich betroffen. Dennoch gehen die Behörden bei den Schulen in einigen Landkreisen auf Nummer sicher. Durch die frühzeitige Entscheidung soll Schulen und Eltern so mehr Zeit für Planung und Organisation von Distanzunterricht und Kinderbetreuung gegeben werden. Es wird gebeten, auch Nachbarn und Bekannte über diese Entscheidungen zu informieren.

An mehreren Schulen im Nürnberger Land, in Unterfranken, Niederbayern sowie in der Oberpfalz werde der Präsenzunterricht am Mittwoch ausfallen, teilte das Kultusministerium in München am Dienstag mit. Für Donnerstag gab Regensburg inzwischen eine aktuallisierte Info heraus.

Folgende Regionen in Ostbayern sind nach aktuellem Stand betroffen:

  • Nach Angaben des Landratsamts Landshut entfällt der Präsenzunterricht in Stadt und Landkreis Landshut für sämtliche Grund- und Mittelschulen, Realschulen, Gymnasien, Sonderpädagogische Förderzentren sowie für Berufliche Schulen. Schüler, die am Mittwoch dennoch zu ihrer Schule kommen oder für die kurzfristig keine andere Betreuung organisiert werden kann, werden vor Ort von Lehrkräften betreut. Die Entscheidung, ob und ab welchem Zeitpunkt Distanzunterricht stattfindet, treffe die jeweilige Schulleitung.
  • Witterungsbedingt findet am Mittwoch auch an allen Schulen im Landkreis Cham Distanzunterricht statt. 
  • In der Stadt Straubing sowie im Landkreis Straubing-Bogen fällt am Mittwoch ebenfalls der Präsenzunterricht aus.
  • Im Landkreis Freising entfällt am Mittwoch der Präsenzunterricht an allen Schulen. Die lokale Koordinierungsgruppe Witterung hat Distanzunterricht angeordnet.
  • An allen Schulen im Landkreis Erding wird der Unterrichtsbetrieb auf Distanzunterricht umgestellt.
  • In Stadt und Landkreis Regensburg fällt der Präsenzunterricht aus.Ob an den Schulen Distanzunterricht stattfindet, entscheidet die jeweilige Schulleitung. Schüler, die dennoch zu ihrer Schule kommen oder für die kurzfristig keine andere Betreuung organisiert werden kann, werden vor Ort von Lehrkräften betreut. Der Ausfall des Präsenzunterrichts gilt zunächst nur für Mittwoch. Die zuständige Koordinierungsgruppe gab am Mittwoch dann bekannt, dass der Präsenzunterricht am Donnerstag wieder regulär stattfinden wird.
  • Im Landkreis Kelheim entfällt ebenfalls der Präsenzunterricht.
  • Für den Landkreis Schwandorf wird ein vollständiger Unterrichtsausfall gemeldet.

Diese Maßnahmen erfolgen unter anderem, da aufgrund der unsicheren Witterungsbedingungen die Busunternehmen keinen sicheren Schulbusbetrieb gewährleisten können. Nähere Informationen zu den Unterrichtsmodalitäten erhalten Schülerinnen und Schüler und deren Eltern über die jeweiligen Schulen.

Am Mittwoch und Donnerstag wird in Frankfurt und München mit starkem Schneefall und gefrierendem Regen gerechnet. Deshalb hätten "die Flughafenbetreiber die Gesamtkapazität deutlich gesenkt. Lufthansa hat daher den gesamten Flugplan für die Kurz- und Langstrecke deutlich reduziert." Die Lufthansa werde von Streichungen betroffene Fluggäste frühzeitig informieren und bittet sie, nicht zum Flughafen zu kommen. Alle Passagiere sollten sich unbedingt noch vor der Anreise an den Flughafen über den Status ihres Fluges informieren. Die Lufthansa wolle "nach Wetterbesserung, die für Freitag zu erwarten ist, zügig zum planmäßigen und stabilen Flugbetrieb" zurückkehren. Die Lufthansa teilte mit, man habe "den gesamten Flugplan für die Kurz- und Langstrecke deutlich reduziert". Unter anderem strich die Fluggesellschaft vorsorglich ihre Zubringerflüge von Stuttgart in die bayerische Landeshauptstadt.

Auch Bahnreisende müssen sich bundesweit am Mittwoch auf Einschränkungen einstellen. Der Wintereinbruch kann sich auch auf den Bahnverkehr auswirken, wie eine Sprecherin auf Anfrage am Dienstag mitteilte. Demnach bereitet sich die Bahn "intensiv" auf die angekündigte Wetterlage vor. Laut Bahn hielten sich Mitarbeiter in den betroffenen Regionen bereit, um beispielsweise Weichen zu räumen oder die Verkehrssicherung an Bahnübergängen zu gewährleisten. An strategisch wichtigen Punkten im Schienennetz stünden Räumfahrzeuge und schwere Loks zur Verfügung. Nach Angaben der Bahn wurde die Zugbindung am Mittwoch für alle Fernverkehrszüge aufgehoben. Wer seine Reise aufgrund des Wintereinbruchs verschieben möchte, könne sein Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, hieß es auf der Internetseite.

Winterliche Verhältnisse führten bereits zu mehreren Unfällen mit Verletzten im Freistaat. In Bernhardswald (Landkreis Regensburg) waren am Montag zwei Linienbusse mit insgesamt zehn Passagieren zusammengestoßen. Eines der Fahrzeuge sei auf einer schneeglatten Straße ins Rutschen geraten, teilte die Polizei am Dienstag mit. Daraufhin geriet der Bus auf die Gegenspur und stieß dort mit dem anderen Bus zusammen. Ein 45-jähriger Busfahrer und ein 13-jähriger Passagier kamen mit leichten Verletzungen in Krankenhäuser.

Im niederbayerischen Niederaichbach (Landkreis Landshut) rutschte eine 19-Jährige am Montag mit ihrem Wagen laut Polizei gegen einen Briefkasten, dessen Verankerung sich daraufhin auf der Straße verteilte. Anschließend prallte der Wagen gegen einen Baum, der auf ein geparktes Auto fiel. Danach prallte die 19-Jährige mit ihrem Wagen gegen eine Hauswand. Sie kam mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus.

Auf der Autobahn 9 bei Schnaittach (Landkreis Nürnberger Land) erlitt ein 73-Jähriger schwere Verletzungen, nachdem er laut Polizei am Montag vermutlich wegen der Glätte mit seinem Wagen in einer Kurve nach links abgekommen war. Daraufhin überschlug sich sein Auto. Der 73-Jährige wurde in eine Klinik geflogen.

In der Nacht zu Mittwoch und Donnerstag erwartete der DWD in fast allen Teilen des Freistaats gefrierenden Regen und damit "erhebliche Glatteisgefahr". Eine entsprechende Unwetterwarnung veröffentlichten die Meteorologen am Dienstag. Wegen teils stundenlanger Regenfälle könnten sich demnach Eispanzer auf gefroreren Böden bilden - "mit entsprechenden Auswirkungen auf Verkehr und Infrastruktur".

Der DWD riet dazu, Aufenthalte im Freien und Fahrten möglichst zu vermeiden. Autofahrer müssten sich zudem auf Sperrungen einstellen und sollten "Decken und warme Getränke mitführen".

Tagsüber werden demnach am Mittwoch flächendeckend Niederschläge vorhergesagt. Diese ziehen am Donnerstag weiter nach Süden und gehen immer mehr in Schneefälle über. Am Freitag kann es noch einige Schneeschauer im Norden und im Osten des Freistaates geben. Die Höchstwerte liegen dabei bei minus drei bis plus ein Grad.