Niederbayern
Gewalt gegen Polizeibeamte erreicht Höchststand
18. Juli 2019, 15:45 Uhr aktualisiert am 6. April 2023, 8:32 Uhr
In Niederbayern ist es 2018 zu insgesamt 656 Fällen von Gewalt gegen Polizeibeamte gekommen. Das bedeutet einen Anstieg von fast zehn Prozent gegenüber 2017. Diese Zahlen gab das Polizeipräsidium Niederbayern am Donnerstag bekannt.
Laut Pressemitteilung waren insgesamt 1.444 Beamtinnen und Beamte betroffen. Die Zahl der verletzten Polizisten stieg demnach auf 259 an und erreichte damit einen bisherigen Höchststand. Umgerechnet wurde also fast jeder achte Polizeibeamte in Niederbayern 2018 bei einem Angriff verletzt. Bei den Vorfällen handelte es sich größtenteils um Körperverletzungen und Beleidungen.
Zahlen für die Kreise und Städte
Betrachtet man die Zahlen in den Landkreisen ohne die kreisfreien Städte fällt auf, dass der Kreis Deggendorf mit 74 Fällen am meisten belastet ist. Im Kreis Straubing-Bogen gab es verhältnismäßig wenig Vorfälle. Die Polizei zählt in der Gäubodenregion 13 Taten.
Bei den niederbayerischen Städten sticht deutlich die Hauptstadt des Regierungsbezirks hervor. Die am meisten belastete Dienststelle in Niederbayern war laut Angaben der Polizei die PI Landshut mit 187 Fällen. Vergleichsweise wenige Fälle gab es dagegen in Straubing (68), Deggendorf (45) und Passau (40).
Täter größtenteils männlich
Bei den Tatverdächtigen waren über 86 Prozent männlich und fast 70 Prozent standen unter Drogen und/oder waren betrunken. Der Anteil der ausländischen Tatverdächtigen betrug knapp 30 Prozent.
Herbert Wenzl, Präsident des Polizeipräsidiums Niederbayern, sagte über den besorginserregenden Trend: "Wir müssen alles tun, um unsere Kolleginnen und Kollegen bestmöglich zu schützen". Um den Einsatzkräften im Dienst mehr Sicherheit zu bringen, wurden bereits sogenannte Body-Cams vorgestellt, die eine deeskalierende Wirkung auf die mutmaßlichen Täter haben sollen. Seit Juli 2019 sind die Kameras an den Uniformen der niederbayerischen Polizistinnen und Polizisten.
Lesen Sie mehr über Body-Cams auf dem Gäubodenvolksfest.