Mittelfranken

Gestohlene Willy-Brandt-Büste bleibt verschwunden


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Der Sockel, auf dem zuvor die Büste des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt stand, ist vor der SPD-Geschäftsstelle leer.

Eine gestohlene Willy-Brandt-Büste vor der SPD-Geschäftsstelle in Nürnberg ist bisher nicht wieder aufgetaucht. "Das ist schon sehr, sehr schade", sagte der Nürnberger SPD-Chef Nasser Ahmed auf Anfrage. Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren eigenen Angaben nach inzwischen eingestellt, weil kein Täter ermittelt werden konnte.

Er hoffe zwar immer noch, dass das Kunstwerk des Bildhauers Wilhelm Uhlig wieder auftauche, sagte Ahmed. Die Nürnberger SPD überlege aber trotzdem schon, was mit dem leeren Sockel vor der Zentrale passieren solle. Uhlig hatte die Büste des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt der sozialdemokratischen Partei 2018 geschenkt. Unbekannte hatten diese im vergangenen Sommer mutmaßlich mit Werkzeugen vom Sockel entfernt und mitgenommen.

"Mein Ziel wäre, die Büste wieder zu rekonstruieren", sagte Ahmed. Das könnte aber schwierig werden, weil der Künstler kürzlich gestorben sei. Denkbar sei aber auch eine andere Kunstform, die darauf aufmerksam mache, dass die SPD-Geschäftsstelle wiederholt Ziel von Angriffen gewesen sei, sagte der Nürnberger Parteichef. Im vergangenen Jahr war diese mit Farbe beschmiert worden. Außerdem bemalten Unbekannte mit roter Farbe eine Stele, die an die in der NS-Zeit verfolgten Sozialdemokraten erinnert.