Zwischenbilanz

„Gemischte Gefühle“ bei Gymnasiallehrern in Niederbayern


Der Niederbayern-Vorsitzende des Philologenverbands Thomas Dürmeier.

Der Niederbayern-Vorsitzende des Philologenverbands Thomas Dürmeier.

Von Redaktion idowa

Präsenzunterricht ist durch nichts zu ersetzen - das ist eines der Fazits, die die Bezirksgruppe Niederbayern des Bayerischen Philologenverbands getroffen hat. Die neuen Team-Lehrkräfte seien eine Unterstützung beim Unterricht in Corona-Zeitung, besser allerdings wären neue, feste Lehrerstellen gewesen, erklärten Vertreter des bpv.

"Wir waren und sind natürlich froh, dass das Schuljahr im Präsenzunterricht gestartet ist. Dieser ist durch nichts eins zu eins zu ersetzen, das zeigt Corona deutlich. Menschliche Nähe, Beziehung und Miteinander machen den Kern der Schule und den Kern des Lernens aus", bilanziert der Niederbayern-Vorsitzende des Philologenverbands Thomas Dürmeier. Allerdings sei die Stimmung an den Gymnasien und Beruflichen Oberschulen, deren Lehrerinnen und Lehrer der bpv vertritt, wegen Corona auch getrübt: Vor den Sommerferien seien den Schulen hunderte Teamlehrkräfte in Aussicht gestellt worden. Diese seien teilweise angekommen und sie vertreten Schwangere oder Kollegen aus den Risikogruppen, aber nur befristet. "Der Ansatz ist richtig, aber eine Aufstockung der festen Stellen mit fertig ausgebildeten Lehrkräften hätte uns mehr geholfen", meint Dürmeier. Immer noch gebe es in Niederbayern junge Kolleginnen und Kollegen ohne feste Planstelle.

Daneben erreichen den Bezirksvorsitzenden immer wieder Zuschriften von Lehrkräften. "Es ist momentan schon teilweise extrem: Das Unterrichten mit Maske, die drastische Erhöhung der Aufsichten zur Kontrolle der Hygienevorschriften und die Vertretungen der Kollegen in Quarantäne. Wir müssen hier aufpassen, dass wir den Bogen nicht überspannen", warnt Dürmeier. Gleichzeitig treibt ihn aber noch etwas anderes um: "Die Kollegen kommen nach einem anstrengenden Tag nach Hause und müssen dann noch in der Zeitung lesen, dass sie faul, digital inkompetent und wehleidig sind. Das ist dann schon frustrierend." Dabei leiste der Großteil der Lehrkräfte hervorragende Arbeit und setze sich selbstlos für die Kinder ein. Leider werde aber gerade in den Medien von vereinzelten Negativbeispielen auf alle geschlossen.