Seltene Infektion

Gefährlicher Borna-Virus im Kreis Rottal-Inn


Im Landkreis Rottal-Inn ist das seltene, aber gefährliche Borna-Virus nachgewiesen worden (Symbolbild).

Im Landkreis Rottal-Inn ist das seltene, aber gefährliche Borna-Virus nachgewiesen worden (Symbolbild).

Von Redaktion idowa

Im Landkreis Rottal- Inn ist eine Infektion mit dem seltenen, aber lebensbedrohlichen Borna-Virus aufgetreten. Die Erkrankung wird wohl durch Spitzmäuse übertragen.

Im Jahr 2018 wurde erstmals nachgewiesen, dass die Erkrankung mit der Erregerbezeichnung BoDV-1 auch auf den Menschen übertragbar ist. Sie verursacht schwere Gehirnentzündungen und endet meist tödlich. Bislang wurden rund 40 Fälle in Deutschland nachgewiesen, die meisten davon in Bayern. Der nun neu damit infizierte Patient aus dem westlichen Landkreis Rottal-Inn wird derzeit im Krankenhaus behandelt.

Die Behörden gehen davon aus, dass der Virus hauptsächlich von Feldspitzmäusen übetragen wird. Wie genau, weiß man leider noch nicht. "Denkbar ist, dass sich der Mensch über den direkten Kontakt mit der Spitzmaus oder ihren Ausscheidungen infizieren könnte. Weiterhin könnte eine Übertragung auch über verunreinigte Lebensmittel, Wasser oder das Einatmen von kontaminiertem Staub erfolgen", so das Landratsamt Rottal-Inn am Dienstag in einer schriftlichen Mitteilung. "Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist extrem unwahrscheinlich, ebenso wie die Übertragung durch infizierte Pferde, Schafe und andere Haus- und Heimtiere auf den Menschen."

Wie man sich vor dem Virus schützt

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gibt einige wichtige Hinweise zum Schutz vor dem Virus.

Tote Spitzmäuse sollte man niemals mit bloßen Händen anfassen. Katzen schleppen ihre Beute oft in die Wohnung ihrer Besitzer. Dann empfiehlt das Landesamt, Gummihandschuhe und eine Feinstaubmaske zu tragen. Idealwerweise sollten das Tier und auch gegebenenfalls seine Ausscheidungen vorher mit Reinigungsmittel besprüht werden, damit es zu keiner virushaltigen Staubaufwirbelung kommt. "Die tote Spitzmaus kann dann mit einer über die Hand gestülpten Plastiktüte aufgenommen werden. Die Plastiktüte im Anschluss gut verschließen und mit dem Hausmüll entsorgen", so der Rat des LGL.

Diese Hinweise sollten ernst genommen werden. Erst kürzlich ist ein siebenjähriger Junge aus dem Landkreis Mühldorf an einer Borna-Infektion gestorben.

Derzeit wird intensiv an der Krankheit geforscht, die eigentlich eine Tierseuche ist und doch für den Menschen gefährlich werden kann.