Isar Aerospace aus München
Finanzierung für ersten Raketenstart gesichert
9. Dezember 2020, 8:00 Uhr aktualisiert am 4. April 2023, 6:02 Uhr
Weil schnelle Internetverbindungen auch Satelliten brauchen, wächst der Markt für Raketenstarts bis 2027 auf 30 Milliarden Euro. Ein Münchner Start-up-Unternehmen will dabei in die erste Liga. Das lockt prominente Investoren an.
Der Raketenbauer Isar Aerospace hat bei Investoren weitere 75 Millionen Euro eingesammelt und sieht damit "den ersten Start einer deutschen Trägerrakete" gesichert. Es lägen bereits Kundenanfragen im Volumen von einer halben Milliarde US-Dollar vor, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit.
Mit dem neuen Kapital "sind wir bis zum Erstflug unserer Trägerrakete durchfinanziert und können uns ab sofort voll und ganz auf die letzten Entwicklungsschritte und die anstehenden Tests konzentrieren", sagte Unternehmenschef Daniel Metzler: "Dem ersten erfolgreichen Start einer deutschen Trägerrakete in den Erdorbit steht nichts mehr im Weg."
Isar Aerospace will Satelliten zu international wettbewerbsfähigen Preisen in die Erdumlaufbahn bringen. Seine Spectrum-Rakete soll nächstes Jahr in Französisch-Guayana erstmals starten. "Wir werden zum Linienflieger", sagte Metzler. Die Nachfrage nach Satelliten für Highspeed-Internet, autonomes Fahren, industrielle Konnektivität, Datenverschlüsselung und -aufbewahrung wachse. "Der Flaschenhals sind die Trägerkapazitäten, die häufig auch noch zu teuer und unflexibel sind."
Investiert hätten jetzt die Risikokapitalgesellschaften Lakestar, Earlybird und Vsquared Ventures, ferner Airbus Ventures, UVC und erstmals die Investoren HV Capital sowie der Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner und seine Frau, die Wirtschaftsprofessorin Ann-Kristin Achleitner.