So schön der Feiertag in Bayern begonnen hatte, so furchtbar endete er. Heftige Unwetter sorgten in einigen Ortschaften für regelrechte Schlammschlachten: überall stand das Wasser.

In Painten (Kreis Kelheim) gingen in den Abendstunden Hagelkörner so groß wie Golfbälle nieder. Starkregen überspülte Straßen, Fußballplätze, Häuser und Keller. Die örtlichen Feuerwehren kämpften mit einem Großaufgebot gegen die Wassermassen.

Auch den kleinen Ort Maierhofen im Landkreis Kelheim hat es böse erwischt. Dort wurden etwa 25 Keller komplett geflutet. "Es hat gesprudelt wie ein Springbrunnen, das Wasser ist durch die Dichtung des Fensters geschossen", berichtet eine der Betroffenen. Bis in die frühen Morgenstunden waren die Feuerwehren im Einsatz. "Wir hatten bis etwa 4.30 Uhr morgens gut zu tun", berichtet Kreisbrandmeister Wolfgang Weiß gegenüber idowa. Schwerpunktmäßig allerdings nur in Maierhofen, Painten und Sausthal, vereinzelt auch noch in Essing.

Wie es nach dem Unwetter in Sausthal aussah, verdeutlicht das Handyvideo einer Facebook-Nutzerin:

"Das war wirklich nur punktuell. Knapp zehn Kilometer weiter in Ihrlerstein war strahlender Sonnenschein", so Weiß. In Maierhofen seien in den Garagen ganze "Autos abgesoffen", Wassermassen in einer Höhe von etwa 50 Zentimetern strömten durch die Straßen. Weiß: "In einem Gebäude hatten wir zusätzlich Probleme, weil das Wasser dort einen Heizöltank umgekippt hatte." Insgesamt konnten die etwa 180 Feuerwehrler vor Ort etwa 40 Einsätze verbuchen. Was zurückblieb, waren Unmengen an Schlamm. Unwetter dieser Art habe es laut Wolfgang Weiß jedoch früher auch immer wieder mal gegeben, "vielleicht nur nicht so häufig".

Schäden auch in der Oberpfalz

In Laaber (Kreis Regensburg) sorgte die heftige Gewitterfront dafür, dass die Kanalisation den Unmengen an Wasser nicht mehr standhalten konnte. Straßen waren überschwemmt. Ein weiterer Einsatzschwerpunkt in der Oberpfalz war Postbauer-Heng.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz wurden infolge des Unwetters im Zeitraum zwischen 17 Uhr und 22 Uhr etwa 30 Einsätze verzeichnet. Meist ging es dabei um entwurzelte Bäume, überschwemmte Straßen, aber auch Gullydeckel, die durch die Wassermassen aus dem Boden gedrückt wurden.

Das genaue Schadensausmaß ist zur Stunde noch nicht absehbar. Die Rettungskräfte waren stellenweise die ganze Nacht im Einsatz.

Ein Sprecher der integrierten Leitstelle in Regensburg spricht gegenüber idowa insgesamt von 70 Einsätzen in Stadt und Landkreis Regensburg, wobei die Mehrheit auf überflutete Keller entfiel. Von Verletzten sei derzeit nichts bekannt. Ursächlich für die Überschwemmungen seien unter anderem die Böden, die aufgrund der starken Hitze der Vortage ausgetrocknet waren und daher nicht schlagartig so viel Regenwasser aufnehmen konnten, wie infolge der starken Gewitter vom Himmel fiel.