Achtung auf der Autobahn!
Das ist die neueste Masche von Betrügern
17. August 2020, 13:28 Uhr aktualisiert am 17. August 2020, 13:28 Uhr
Enkeltrick, falsche Polizisten, Gewinnversprechen - all diese Tricks kennt man von Betrügern mittlerweile zur Genüge. Jetzt kommt eine neue Masche dazu: Pannen auf der Autobahn. Dabei ist auch vermeinliches Gold im Spiel.
Zuletzt wurde ein Paar aus Augsburg am 27. Juli auf der Autobahn im deutsch-tschechischen Grenzraum vom Fahrer einer schwarzen Limousine mit deutscher Zulassung durch Lichthupe und Gesten zum Anhalten auf dem Standstreifen bewegt. Die Bankkarte sei beschädigt und der Tank sei leer, erzählte der Anhalter und bat das Paar um Benzingeld. Er sei Geschäftsmann und werde das Geld schnellstmöglich zurückzahlen. Als Pfand hinterließ er seinen gesamten Goldschmuck. Schließlich bekam der Täter vom hilfsbereiten Paar einen mittleren dreistelligen Betrag.
Als dem Paar Zweifel an der Geschichte aufkamen und sie sich an die Polizei wandten, stellte sich schnell heraus, dass sämtliche hinterlassene Personalien und Erreichbarkeiten des Mannes falsch oder nicht existent waren. Auch das Gold entpuppte sich als wertlose Fälschung.
Leider stellt dieses Ereignis keinen Einzelfall mehr dar. Immer wieder wird die Hilfsbereitschaft von gutgläubigen Menschen durch rücksichtslose Täter ausgenutzt. Die Reisenden werden sowohl auf Parkplätzen angesprochen, als auch zum Anhalten auf dem Standstreifen bewegt. Anschließend wird massiv psychischer Druck aufgebaut, um Opfer zur Zahlung zu bewegen. Sogar kleine, weinende Kinder werden von Tätergruppen gezielt eingesetzt, um den Ernst der Lage zu untermauern und an das Gewissen der potentiellen Opfern zu appellieren.
In der Regel wird Opfern die Rückzahlung zugesichert und ein großzügiges Pfand in Gold hinterlassen. Meistens handelt es sich um ganz schlechte und nahezu wertlose Imitate, die nicht einmal als Modeschmuck bezeichnet werden können. Weiterhin ist es bereits vorgekommen, dass Plagiate von neusten Handymodellen als Pfand ausgehändigt wurden.