Fußball
«Bessermacher» für Nagelsmann-Stab: Rechner folgt Tapalovic
8. Februar 2023, 11:29 Uhr aktualisiert am 8. Februar 2023, 13:09 Uhr
Julian Nagelsmann bekommt einen "Bessermacher". Der Trainer des FC Bayern München freute sich nach Tagen mit viel Wirbel um Manuel Neuer über seine Wunschlösung für die Nachfolge von Torwarttrainer Toni Tapalovic. Michael Rechner wechselt von der TSG 1899 Hoffenheim zum deutschen Fußball-Rekordmeister, wo er am Mittwoch schon im Bayern-Outfit auf dem Trainingsplatz zu sehen war. Nagelsmann (35) und Rechner (42) arbeiteten bereits einige Jahre vertrauensvoll in Hoffenheim zusammen. Dort war Nagelsmann vor seiner Leipziger Zeit von 2016 bis 2019 Cheftrainer.
Während Neuer, der mit seiner Kritik an der Trennung von Tapalovic in einem Interview für viel Unruhe gesorgt hatte, nach seinem Unterschenkelbruch seine Reha vorantreibt, kümmert sich Rechner an seiner neuen Arbeitsstelle besonders um die aktuell gesunden Münchner Torhüter Yann Sommer, Sven Ulreich und Johannes Schenk. Zur neuen Saison soll er dann den Kampf um den Platz der Nummer 1 zwischen Neuer und Sommer mit einem neuen Blick beurteilen.
Für Nagelsmann, der die treibende Kraft bei der Trennung von Tapalovic war, ist Rechner ein weiterer wichtiger Bestandteil seines Trainerteams. Dino Toppmöller, Xaver Zembrod und Benjamin Glück waren als seine Assistenten gleich 2021 mit nach München gekommen. Als Tortwarttrainer setzte auch Nagelsmann erst einmal auf den Neuer-Vertrauten und Trauzeugen Tapalovic, bis der FC Bayern kürzlich die Zusammenarbeit mit dem 42-Jährigen beendet.
"Insbesondere Differenzen über die Art und Weise der Zusammenarbeit" nannte Sportvorstand Hasan Salihamidzic da als Grund. Vorübergehend hatte Tom Starke, Torwarttrainer bei der U19 des FC Bayern und Torwartkoordinator am Campus, den Posten übernommen.
Rechner war bei der TSG seit 2008 als "Koordinator Torwartspiel" für den gesamten Torwartbereich verantwortlich. Von 2015 an hatte er die Torhüter des Profiteams geleitet. Er formte Schlussmänner wie Marvin Schwäbe (1. FC Köln), Koen Casteels (VfL Wolfsburg) oder Gregor Kobel (Borussia Dortmund). Über den 25-jährigen Kobel war immer wieder mal als zukünftiger Kandidat für das Münchner Tor spekuliert worden. Durch Rechner gebe es eine neue Verbindung zu dem Schweizer.
"Seine Fachkompetenz, seine Kreativität und seine Hingabe machten ihn zu einem der renommiertesten Experten auf seinem Gebiet. Er ist ein Bessermacher", sagte Hoffenheims Profifußball-Direktor Alexander Rosen über Rechner. Auch international war er im Einsatz. Als Stefan Kuntz im Herbst 2021 sein Amt als Nationalcoach der Türkei antrat, berief er Rechner in sein Trainerteam.