Umwelt
Bereits mehr als 150 Geflügelpest-Fälle in Bayern
6. Mai 2023, 9:20 Uhr
In Bayern haben sich in diesem Jahr bereits mehr als 150 Tiere nachweislich mit der Geflügelpest angesteckt. In 141 Fällen waren Wildvögel betroffen, bei den restlichen Tieren handelte es sich um gehaltenes Geflügel, wie ein Sprecher des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mitteilte.
Im gesamten Jahr 2022 hatte die Behörde lediglich 35 Fälle der sogenannten hochpathogenen aviären Influenzaviren (HPAIV) bei Vögeln in Bayern nachgewiesen, 26 davon bei Wildvögeln.
Von den Fällen der auch Vogelgrippe genannten Krankheit bei Wildvögeln sind nach Angaben des LGL alle bayerischen Regierungsbezirke betroffen. Bis auf Schwaben gab es demnach in allen Regierungsbezirken auch Fälle bei gehaltenen Tieren.
Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, musste bereits eine Vielzahl an Tieren getötet werden. In diesem Jahr wurden bislang rund 87.500 Tiere von zehn Tierhaltern wegen eines Ausbruchs der Geflügelpest gekeult. Allein auf einem Hof in Leutershausen (Landkreis Ansbach) wurden in diesem Frühjahr 15.000 Puten getötet. Den jüngsten Ausbruch der Krankheit verzeichneten die Behörden in Niederbayern. Rund 100 tote Möwen wurden in den vergangenen Tagen am Wörther See gefunden, wie das Landratsamt in Landshut mitteilte.
Das Landesamt schätzt das Risiko der Geflügelpest in Bayern derzeit weiter als hoch ein. Mit steigenden Temperaturen und einer stärkeren Sonneneinstrahlung sei im Verlauf des Frühlings aber von einem Rückgang der Vogelgrippe-Fälle auszugehen, teilte der Sprecher mit. Rund die Hälfte der Vogelgrippe-Fälle in Europa entfällt den Angaben zufolge derzeit auf Möwen.
Die Geflügelpest wird beim direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder mit kontaminierten Materialien übertragen. Eine Ansteckung von Menschen auf diesem Wege ist in Deutschland nicht bekannt. Dennoch soll man tote Vögel nicht anfassen. Mehrere tote oder kranke Tiere an einem Ort sollen dem Veterinäramt gemeldet werden.
Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.