Bayern
Bauboom: Bauhauptgewerbe steigert Umsatz deutlich
17. Januar 2019, 7:00 Uhr aktualisiert am 4. April 2023, 18:32 Uhr
Das Bauhauptgewerbe in Bayern boomt. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik diese Woche mitteilte, erzielte das Bauhauptgewerbe im November 2018 zwölf Prozent mehr Umsatz im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dr. Josef Wallner von der Bauindustrie Bayern erklärt, warum Umsatz nicht gleich Umsatz ist und was das Plus für das Bauhauptgewerbe in Bayern bedeutet.
Einen Umsatz von insgesamt 1,92 Milliarden Euro erzielte der Statistik des Landesamtes zufolge das Bauhauptgewerbe in ganz Bayern im vergangenen November - das ist ein Plus von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahl ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, wie Wallner erklärt. "Umsätze sind nominale Größen. Sie steigen also nicht nur, wenn mehr gebaut wurde, sie nehmen auch zu, wenn die Preise gestiegen sind." Das sei derzeit der Fall.
Erhöht hätten sich demnach sowohl die Baulöhne, als auch viele Materialkosten wie beispielsweise diejenigen für Beton. Aber auch der Staat sorge durch Regulierungen und Vorschriften für eine Steigerung der Baukosten. "Anders ausgedrückt, wenn gemeldet wird, dass die Umsätze im November um 11,9 Prozent gestiegen sind, so heißt das nicht, das im selben Ausmaß mehr gebaut wurde. Ein Teil davon, so rund drei bis fünf Prozent, ist auf die angeführten Kostensteigerungen zurückzuführen."
Gute Auftragslage auch in Niederbayern
Trotzdem gehe es dem Bauhauptgewerbe derzeit gut. "Der November war tatsächlich ein guter Monat", bestätigt Wallner. Und auch für die kommenden Monate könne man sagen, dass es so positiv weitergehen werde.
Die Umsätze beziehen sich laut Wallner zwar immer auf die Vergangenheit: Sie entstehen erst dann, wenn abgerechnet wird, entweder als Teilfertigstellung oder als Schlussrechnung. Aber: "Wenn man weiß, dass sich die Bautätigkeit in den letzten Monaten durchweg positiv entwickelt hat, dann kann man schon daraus ableiten, dass die Umsätze weiter steigen werden", erklärt der Pressesprecher. Auch für Niederbayern sehe die Situation rosig aus. Hier sollen die Umsätze in den kommenden Monaten ebenfalls steigen. Dafür spricht auch die gute Auftragslage.
"Positiv ist auch, dass durch die gute Baukonjunktur die Baubeschäftigung gesteigert werden konnte", erklärt Wallner. Von Januar bis November 2018 waren laut Angaben der Bauindustrie Bayern 4,4 Prozent mehr Arbeitnehmer im Bausektor beschäftigt, als im selben Zeitraum 2017.
Bis auf Mittelfranken erhöhte sich im Vergleich zu November 2017 auch der Umsatz in allen bayerischen Regierungsbezirken. In Niederbayern stieg der Umsatz um 6,3 Prozent auf über 313 Millionen Euro an. In der Oberpfalz lag der Umsatz bei 296 Millionen Euro, in Oberbayern waren es über 518 Millionen Euro.