Mehr Ausgaben
AOK Bayern erhöht Beitrag
14. Dezember 2021, 14:49 Uhr aktualisiert am 2. April 2023, 17:34 Uhr
Die AOK Bayern steigert zum Jahreswechsel ihren Beitragssatz um 0,2 Prozentpunkte. Statt insgesamt 15,7 Prozent vom Bruttolohn verlangt sie ab Januar 15,9 Prozent. Das hat der Verwaltungsrat der mit rund 4,5 Millionen Versicherten mit Abstand größten gesetzlichen Krankenkasse im Freistaat am Dienstag beschlossen. Bei einem Brutto-Einkommen von 3.000 Euro belaufe sich die zusätzliche monatliche Belastung auf jeweils drei Euro für Arbeitnehmer und ihre Arbeitgeber, erklärte ein AOK-Sprecher.
Nach sechs Jahren ohne Erhöhung liege die AOK Bayern jetzt wieder genau auf dem Niveau des Durchschnittsbeitrags, der nach Berechnungen der Bundesregierung notwendig ist, damit die Kassen ihre Ausgaben decken können, sagte der Sprecher. Ein Hauptgrund für die Anhebung seien Gesetzesänderungen unter dem früheren Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), durch die insgesamt höhere Ausgaben in der Gesundheitsversorgung ausgelöst worden seien.
Außerdem habe die AOK Bayern Rücklagen in Höhe von 520 Millionen Euro an den Gesundheitsfonds abführen müssen. Spahn hatte diese Maßnahme damit begründet, dass die Finanzen der gesamten gesetzlichen Krankenversicherung während der Coronakrise stabilisiert werden sollten.
Mit der Erhöhung des Beitrags bekommen die Versicherten der AOK Bayern ein Sonderkündigungsrecht. Das heißt, sie können bis Ende Januar zu einer anderen gesetzlichen Krankenkasse wechseln.
Vor der Entscheidung der AOK Bayern, ihren Beitragssatz auf 15,9 Prozent anzuheben, hatten unter anderem die drei größten bundesweiten Kassen bekannt gegeben, dass sie mit einem stabilen Beitragssatz ins nächste Jahr gehen. Sowohl bei der Techniker Krankenkasse als auch bei der Barmer und der DAK hat der Vorstand eine entsprechende Empfehlung gegeben, die von den Aufsichtsräten noch bestätigt werden muss. Barmer und DAK ziehen jeweils 16,1 Prozent vom Bruttolohn ihrer Mitglieder ein. Der Beitragssatz der TK beträgt 15,8 Prozent.