Prozess
Ankläger will Mann wegen Mordversuchs in Psychiatrie sehen
28. März 2023, 12:54 Uhr aktualisiert am 28. März 2023, 16:32 Uhr
Im Prozess gegen einen Handwerker wegen Mordversuchs an einer jungen Frau hat die Anklage zehn Jahre und neun Monate Freiheitsstrafe für den 28-Jährigen gefordert. Der als weiterhin gefährlich eingestufte Mann sollte wegen Wiederholungsgefahr in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden, sagte Oberstaatsanwalt Thorsten Seebach am Dienstag vor dem Landgericht Würzburg. Der Angeklagte hatte gestanden, das Opfer im vergangenen Mai in Würzburg angegriffen zu haben, als er eigentlich in der Wohnung der Frau ein Fenster reparieren sollte.
"Der Angeklagte handelte mit Tötungsvorsatz", sagte Seebach. Der 28-Jährige habe eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, seine Steuerungsfähigkeit sei bei der Tat eingeschränkt gewesen.
Mit einem Hammer schlug der Mann, der Frauen verachtet haben soll, den Ermittlern zufolge mindestens zwölf Mal auf den Kopf der damals 25-Jährigen. Sie wurde lebensgefährlich verletzt. Nach der Attacke habe sich der Mann eigentlich an seinem Opfer vergehen wollen, das er attraktiv gefunden habe, sagte Seebach. "Der sexuelle Sadismus bricht sich Bahn." Zu einem sexuellen Übergriff sei es letztlich aber nicht gekommen. Dass die Frau überlebt habe, sei lediglich Zufall gewesen.
Die Verteidigung plädierte auf sechseinhalb Jahre Haft wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Tat sei nicht als Mordversuch zu werten, weil der Angeklagte nach dem Angriff versucht habe, Hilfe zu holen. Das Urteil wird voraussichtlich an diesem Mittwoch verkündet.