Bayern

Abriss im Bad Georgenschwaige - Inventar wird verschenkt

Vieles kommt weg, was liebgewonnen ist. Aber 2024 öffnet das Freibad in Schwabing wieder- ohne Chlor und alsCO2-neutrales Naturbad. Das gelbe Rettungshäusl ist zu haben: Wer will's?


Schluss ist mit himmelblauen Fliesen als Wandverkleidung, gerade reißt ein Bagger die Umkleiden ab, die man hier hinter der SWM-Bäderchefin Nicole Gargitter sehen kann.

Schluss ist mit himmelblauen Fliesen als Wandverkleidung, gerade reißt ein Bagger die Umkleiden ab, die man hier hinter der SWM-Bäderchefin Nicole Gargitter sehen kann.

Von Irene Kleber

An der alten Umkleide reißt ein Bagger am Dachblech herum, davor türmt sich ein Berg himmelblauer Fliesen. Und wer nach hinten durch die Bäume schauen will, zu den alten Frei- und Nichtschwimmerbecken, sieht nur schmutzige Erdhaufen, Absperrungen und Baumaschinen.

Da geht's also dahin mit dem alten Sommerbad Georgenschwaige, das es seit 1934 am Luitpoldpark gibt und das vielen Schwabingern liebgeworden war.

Nach dem Brand im Pumpenhaus vor zwei Jahren und der Zwischennutzung von "Fluffy Clouds" letzten Sommer (AZ berichtete)i reißen die Stadtwerke (SWM) jetzt bis Mitte April einige Gebäude ab, transportieren 500 Kubikmeter Schutt weg - und bauen das Sommerbad zum Naturbad ohne Chlor in den Schwimmbecken um.

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Die neuen Umkleiden werden am Beckenrand stehen, davor eine Badeplatte, auf der auch Liegestühle stehen dürfen.

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Kommen leider weg: die alten Umkleiden mit den weißblauen Türen.

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Letzten Sommer war das Schwimmerbecken bei "Fluffy Clouds" noch für Beachvolleyball mit Sand gefüllt. Jetzt wird es saniert.

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Fünf Meter hoch, 600 Kilo schwer: Das kultige Rettungshäusl wird nicht mehr gebraucht, erklärt Alexander Steger vom SWM-Immobilienteam.

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Das Wohnhaus am Eingang bleibt stehen, aber dieser Kiosk nicht. Stattdessen kommt eine kleine Gastro, die auch für Nicht-Badende offen ist.

Das Badewasser wird dann biologisch aufbereitet, wie es seit 2008 schon im Maria-Einsiedel-Bad gemacht wird. Sechs Mal täglich wird es durch einen 1000 Quadratmeter großen Bodenfilter mit Schilfbereich laufen, der in den Südteil des Geländes kommt.

Die drei Wasserbecken bleiben - nur viel moderner als jetzt. Das Schwimmerbecken bekommt eine barrierefreie Rampe, das Nichtschwimmerbecken einen Holzsteg und einen Strandeinstieg mit Sand. Photovoltaik wird den Strom für die Umwälzpumpen und eine Wärmepumpe liefern (damit kann die Beckentemperatur auf 22 Grad gehalten werden).

Näher ans Wasser rückt nach den Plänen von Straub Architekten eine 100 Meter lange Holzpergola mit 60 neuen Umkleiden, Sanitäranlagen und einem Liegedeck. Weil dort zwei 120 Jahre alte Eschen stehen, wird die Konstruktion schonend um ihre Wurzeln herumgebaut. Der liebgewonnene Kiosk am Eingang wird nicht mit in die neue Zeit gehen, ihn ersetzt eine kleine Gastro.

Wann endlich wieder gebadet werden kann? Es braucht Geduld, die SWM rechnen mit Sommer 2024.

HORIZONTALE LINIE

Wer will das Rettungshäusl haben?

Auch das zitronengelbe Rettungshäusl am Beckenrand wollen die SWM in den nächsten Tagen verschrotten. Außer: Jemand möchte es geschenkt haben. Es müsste mit einem Kran geholt werden. Interessierte schreiben bitte an: lokales@abendzeitung.de